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Gesche Joost ist die neue Präsidentin des Goethe-Instituts. In einem Festakt in der Zentrale des Goethe-Instituts in München übergab die bisherige Präsidentin Carola Lentz nach vier Jahren das Ehrenamt an ihre Nachfolgerin. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock schickte aus diesem Anlass Dankesworte an die scheidende Präsidentin Carola Lentz. Der zukünftigen Präsidentin Gesche Joost wünschte sie viel Erfolg und betonte ihren Mut zur Innovation. Der Generalsekretär des Goethe-Instituts Johannes Ebert hob die Bedeutung des Amtes in Zeiten des Umbruchs und der Veränderung hervor. In ihrer Antrittsrede sprach Gesche Joost über die Bedeutung der Arbeit des Goethe-Instituts für die Stärkung freiheitlicher Werte: „Kulturaustausch macht Demokratie erlebbar. Kultur baut Brücken.“


Carola Lentz betonte zum Abschied die Resilienz des Goethe-Instituts und seine Fähigkeit, Krisen nicht nur zu überstehen, sondern auch als Chance zu nutzen und gestärkt daraus hervorzugehen. Ihre Amtszeit begann während der COVID-19-Pandemie und war geprägt vom Angriff Russlands auf die Ukraine sowie zuletzt vom Krieg im Nahen Osten seit dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023. „Die größte Ressource der Institution“ seien dabei die Mitarbeiter*innen weltweit. Um die multiplen Krisen zu bewältigen, so Carola Lentz, bedürfe es einer angemessenen Finanzierung. „Produktiver Kulturaustausch braucht aber auch große Handlungsspielräume und die Risikobereitschaft aller Beteiligten, Offenheit für unerwartete Ergebnisse und Toleranz gegenüber Fehlern. Wir müssen auch in Zeiten der Unsicherheit Denkräume offenhalten und Perspektivwechsel ermutigen. Es braucht die kreative Kraft der Kultur, um neue Möglichkeiten spielerisch zu erkunden, Menschen zu verbinden und Grenzen zu überwinden.“ Johannes Ebert dankte der scheidenden Präsidentin für ihr außerordentliches Engagement: „Carola Lentz hat die verantwortungsvolle Aufgabe als Präsidentin des Goethe-Instituts in einer Zeit großer Umbrüche umsichtig und klug gestaltet.“ Er hob hervor, wie Carola Lentz‘ wissenschaftliche ethnologische Expertise, ihr tiefes Verständnis für die Bedeutung von Erinnerung im internationalen Kulturaustausch und ihr Wirken in die Gremien des Goethe-Instituts hinein maßgeblich dazu beigetragen haben, das Profil des Goethe-Instituts zu schärfen.

 

Bundesministerin des Auswärtigen Annalena Baerbock sagte aus Anlass der Amtsübergabe: „Außenpolitik wird nicht nur von Regierungen und Diplomatinnen gemacht, sie lebt von den Begegnungen zwischen Menschen. Sie lebt von Orten wie den Goethe-Instituten, wo Menschen zusammentreffen, einander zuhören und voneinander lernen. Das Goethe-Institut zeigt, wofür Deutschland steht: eine freiheitliche, moderne und offene Gesellschaft. Nur indem wir weltweit Interesse an unserem Land und unserer Sprache wecken, werden wir auch im globalen Werben um die besten Köpfe bestehen. Daran hat Carola Lentz die letzten vier Jahre mit großem Engagement gearbeitet und dafür danke ich ihr sehr. Der neuen Präsidentin des Goethe-Instituts, Gesche Joost, wünsche ich von Herzen viel Erfolg. Sie bringt Mut zur Innovation mit – beste Voraussetzungen, um den Reformprozess, der im letzten Jahr begonnen wurde, weiter umzusetzen.” Johannes Ebert hieß Gesche Joost im Namen des Vorstands als neue Präsidentin willkommen: „Wir freuen uns sehr darauf, mit Gesche Joost in ihrem Ehrenamt als Präsidentin zusammenzuarbeiten. Mit ihrem Gespür für Innovation, ihrer Expertise im Bereich der Digitalisierung und ihrem weit gefächerten Netzwerk wird sie das Goethe-Institut auf seinem Weg in die Zukunft begleiten.“

 

Gesche Joost tritt ihr neues Amt als Präsidentin des Goethe-Instituts mit einer klaren Vision und festen Überzeugungen an. „Wir alle, auch das Goethe-Institut, sollten uns beteiligen am gemeinsamen Ringen um Verständigung über eine freiheitliche Weltordnung, um Meinungsfreiheit, Kunstfreiheit“. Gesche Joost ging in ihrer Antrittsrede auf die vielseitigen „Zeitenwenden“ ein und wies neben den großen geopolitischen Umwälzungen mit Nachdruck auf die „technologischen Zeitenwenden“ hin, die gerade stattfänden und die uns vor ganz andere, nicht weniger gravierende Herausforderungen stellten. Nicht zuletzt sieht Gesche Joost eine wichtige Aufgabe ihrer nun beginnenden Amtszeit darin, die große aktuelle Relevanz des Goethe-Institut nach außen hin darzustellen. Sie freue sich darauf, die Entwicklung des Goethe-Instituts in den kommenden Jahren als Präsidentin zu unterstützen und betonte: „Ich bin zutiefst beeindruckt von der über Jahrzehnte aufgebauten Expertise des Goethe-Instituts. Sie ist von immenser Bedeutung für Deutschland und die Zivilgesellschaften in aller Welt.“

 

Gesche Joost ist Professorin für Designforschung an der Universität der Künste Berlin und leitet das Design Research Lab. Sie forscht am Weizenbaum-Institut und am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz zum Wandel der digitalen Gesellschaft. Seit 2014 ist Gesche Joost Mitglied des Goethe-Instituts, seit Anfang 2023 hat sie das Amt der Vizepräsidentin inne. Sie studierte Architektur, Design und Rhetorik an der Universität Braunschweig, der Köln International School of Design und der Eberhard Karls Universität Tübingen. Gesche Joost wurde im Juli vom Präsidium des Goethe-Instituts zur neuen Präsidentin gewählt.

 

Über das Präsidium des Goethe-Instituts:
Das Präsidium wählt die Präsidentin oder den Präsidenten des Goethe-Instituts für die Dauer von vier Jahren. Zu den Aufgaben des Präsidiums zählen die Beschlussfassung über die Richtlinien der Institutsarbeit sowie die langfristigen konzeptionellen Planungen. Es setzt sich zusammen aus Präsident*in, sechs von der Mitgliederversammlung gewählten Vertreter*innen, je einem oder einer Vertreter*in des Auswärtigen Amtes und des Bundesministeriums der Finanzen sowie drei gewählten Arbeitnehmervertreter*innen.

 

Bisherige Präsident*innen:
Carola Lentz (2020–2024) – Klaus-Dieter Lehmann (2008–2020) — Jutta Limbach (2002–2008) — Hilmar Hoffmann (1993–2001) — Hans Heigert (1989–1993) — Klaus von Bismarck (1977–1989) — Hans-Heinrich Herwarth von Bittenfeld (1971–1977) — Peter H. Pfeiffer (1963–1971) — Max Grasmann (1962–1963) — Kurt Magnus (1951–1962)


Das Goethe-Institut ist das weltweit tätige Kulturinstitut der Bundesrepublik Deutschland. Mit derzeit 151 Instituten in 98 Ländern fördert es die Kenntnis der deutschen Sprache, pflegt die internationale kulturelle Zusammenarbeit und vermittelt ein aktuelles Deutschlandbild. Durch Kooperationen mit Partnereinrichtungen an zahlreichen weiteren Orten verfügt das Goethe-Institut insgesamt über rund 1.000 Anlaufstellen weltweit. www.goethe.de

Quelle: Goethe-Institut

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