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Bildungs- und Kulturministerin Karin Prien berichtete am 25. März im Landtag über die Planungen und Umsetzungen zum Festjahr „1700 jüdisches Leben in Schleswig-Holstein“. Sie hob hervor, dass es bei diesem Festjahr nicht nur darum gehe auf die Vergangenheit zu sehen, sondern vor allem auf die Gegenwart und die Zukunft jüdischen Lebens. „Wir dürfen das Scheinwerferlicht am Endes des Festjahres nicht ausschalten“, so die Ministerin. Es gehe vielmehr darum, eine langfristige Vernetzung und ein nachhaltiges gesellschaftliches Bewusstsein zu schaffen. „Jüdisches Leben gehört zu uns, von Kiel bis Keitum und von Harrislee bis Halstenbek“, sagte sie und forderte alle demokratischen Parteien auf, sich über das Festjahr hinaus dafür einzusetzen.
 
Die Ministerin verwies auf das umfangreiche Programm für das Festjahr, das unter der Dachmarke „SHalom und Moin“ steht. In diesem Zusammenhang richtete sie einen besonderen Dank an den Beauftragten für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, Peter Harry Carstensen „für seinen unermüdlichen Einsatz, mit dem er öffentliche Aufmerksamkeit für das Festjahr gewinnt“. Prien sagte weiter: „Ich bin sehr dankbar darüber, wie viele Akteurinnen und Akteure trotz der Pandemie ein vielfältiges Programm auf die Beine gestellt haben. Dazu gehören zahlreiche Bildungs- und Kulturschaffende, aber auch unsere Hochschulen und viele Bildungseinrichtungen. Sie alle leisten einen wesentlichen Beitrag zu einem sichtbareren und sichereren jüdischen Leben.“
 
Der im Zusammenhang mit dem Festjahr entwickelte digitale Veranstaltungskalender auf der Homepage des Ministeriums umfasse mittlerweile 160 Veranstaltungen und wachse noch stetig an. Im Fokus stünden Kultur, Literatur, Philosophie, Musik, Geschichte und Gegenwart. „Auch die jüdischen Feiertage haben wir dort aufgenommen“, hob Prien hervor und nannte als Beispiel das mit einer Sederfeier beginnende Pessachfest am Sonnabend. Ziel dieses Festjahres sei, dass die Menschen miteinander ins Gespräch kommen. „Wir wollen einen Perspektivwechsel anstoßen. Jüdische Kultur und Religion sollen sichtbarer und zugänglicher werden“, so Prien.
 
Dabei spielten auch die Schulen eine wichtige Rolle. Prien berichtete, dass die Fachanforderungen und die Leitfäden aller Fächer im Hinblick auf die Themen Judentum, Antisemitismus und modernes Israel überprüft worden seien. Entsprechendes Unterrichtsmaterial werde bereitgestellt. Über das Programm „Schule trifft Kultur“ sei zudem eine Sonderförderung „Jüdisches Leben in SH“ auf den Weg gebracht worden. „Insgesamt 28 Schulen werden von einer finanziellen Förderung von bis zu 1.500 Euro für kulturelle Projekte zum Thema „Jüdisches Leben in SH“ profitieren“, sagte die Ministerin. Sie zeigte sich erfreut, dass Anträge aus allen Schularten dazu vorlägen. Die geplanten Projekte reichten von der Erforschung lokaler Geschichte bis zu zukunftsorientierten Projekten für ein friedliches Miteinander. Prien: „Wir werden sicher in diesem Jahr die ein oder andere Ausstellung oder Aufführung von engagierten Schülerinnen und Schülern hören und sehen. Ich freue mich darauf!“
 
Quelle: Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Schleswig-Holstein

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