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Künstlerisches Forschungsprojekt an der HGB zu den rechtlichen Rahmenbedingungen für Bildende Kunst und Bildkultur
In Kooperation mit dem Harun Farocki Institut, Berlin | Auftakt: 10. & 11.04.2024

 

Mit einem von Tom Holert und Doreen Mende eingeführten öffentlichen Seminar am 10. und 11.04.2024 startet das künstlerische Forschungsprojekt „Terms and Conditions. Zur Rechtsform der Bilder“ an der HGB Leipzig. Initiiert durch das Harun Farocki Institut Berlin untersucht das auf zwei Jahre angelegte Projekt die rechtlichen und para-legalen Rahmenbedingungen, die die Gegenwartskunst und visuelle Kultur der Gegenwart in zunehmendem Maße prägen. Ein Hauptziel des kollaborativ angelegten Projekts ist die Förderung einer allgemeinen juristischen Kompetenz im Bereich der zeitgenössischen Bildkultur – einer Fähigkeit, die Rechtsmatrix zu verstehen, in die Bilder (worunter hier mehr verstanden werden soll als visuelle Repräsentationen) eingebettet sind. Das Themenspektrum umfasst die Infrastrukturen und Mechanismen, die die Sichtbarkeit (und Unsichtbarkeit) von Bildern unter den Bedingungen des Rechts bestimmen, die Nutzung audiovisueller Medien in der Strafverfolgung, in Gerichtsverfahren und anderen juristischen Kontexten, die Auswirkungen technologischer Entwicklungen (Digitalisierung, KI) auf audiovisuelle Formen und Grammatiken sowie das Erbe kolonialer Gesetze und deren Herausforderung durch dekoloniale Rechtskonzepte.

Entwickelt und realisiert wird das Projekt gemeinsam mit bildenden Künstler*innen, Filmemacher*innen, Kunsthistoriker*innen, Rechtswissenschaftler*innen und Medientheoretiker*innen und in Zusammenarbeit der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (HGB), den Lehrstühlen für Film- und Medienwissenschaft (EMW, Potsdam; UZH, Zürich), dem Berliner Förderprogramm künstlerische Forschung (BFKF, Berlin), dem Arsenal - Institut für Film und Videokunst, Berlin, dem Filmfestival Locarno und verschiedenen Ausstellungsorten in Leipzig und Dresden.

 

Ausgangspunkt des künstlerischen Forschungsprojekt ist die Beobachtung, dass die visuelle Kultur der Gegenwart zunehmend unter den Einfluss von rechtlichen und paralegalen Rahmenbedingungen gerät. Von staatlichen Gesetzen bis hin zu privatwirtschaftlichen Regulierungen, von geistigem Eigentum und Urheber*innenrecht bis hin zu Fragen des Schutzes der Privatsphäre durchziehen und determinieren die Operationen des Rechts oder rechtsähnlicher Akteure und Institutionen die Bereiche der Kunst und der Bildkultur.
Lange Zeit von Kulturschaffenden und ihrem Publikum gleichermaßen verleugnet, wird die Aufmerksamkeit der Praktiker*innen für diese Rahmenbedingungen derzeit immer größer. „Terms and Conditions. Die Rechtsform der Bilder“ setzt sich mit dieser neuen Arbeit von Künstler*innen, Filmemacher*innen und Forscher*innen an den Schnittstellen zwischen dem Audiovisuellen und dem Recht auseinander.


Die vielfältigen Überschneidungen von Recht und Bild erfordern ein multidisziplinäres Verständnis und fördern das In-Erscheinung-Treten neuer Akteur*innen, die in der Lage sind, diese rechtlichen Strukturen sowohl durchzusetzen als auch kritisch zu bewerten. Im Zentrum dieser Konstellation von Fragestellungen steht die Spannung zwischen sozialen Kämpfen und Rechtsverhältnissen. Sie verschärft sich fortwährend mit der Krise jenes Wahrheitsregimes, das die westlichen Vorstellungen von Aufklärung, Liberalismus und Demokratie einst strukturierte.

 

Öffentliches Seminar zum Auftakt des künstlerischen Forschungsprojekts
„Terms and Conditions. Die Rechtsform der Bilder“
in Kooperation mit dem Harun Farocki Institut Berlin
Mit Studierenden der HGB, u.a. der Klasse Expanded Cinema und der Klasse für Fotografie und Medien
10.04.-10.05.2024, HGB Galerie

Mi. 10.04.2024, 15:30 – 19:00 Uhr
Mit einer Einführung von Tom Holert und Doreen Mende (beide Harun Farocki Institut, Berlin), kommentiert von dem Rechtswissenschaftler*innen Gwinyai Machona uns Daria Bayer sowie Mareike Bernien, Ilse Lafer, Ines Schaber und Clemens von Wedemeyer (alle HGB)

Do. 11.04.2024, 10:00 – 13:00 Uhr
Mit dem artist duo titre provisoire (Cathleen Schuster/Marcel Dickhage) im Gespräch mit Renan Laru-an (Forscher, Kurator und künstlerischer Leiter von Savvy Contemporary Art)

Weiteres Programm in Kürze unter www.hgb-leipzig.de/galerie

 

Quelle: HGB Leipzig

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