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Die um ein Jahr pandemiebedingt verschobene cresc… Biennale für aktuelle Musik beginnt nun am 17. Februar 2023 mit dem Eröffnungskonzert im hr-Sendesaal. Das Ensemble Modern und das hr-Sinfonieorchester Frankfurt erforschen bis zum 25. Februar unter dem Titel „MeWe“ das Verhältnis von Individuum und Gemeinschaft in einer Vielfalt von Spielarten aktueller Musik. Es ist die sechste Ausgabe des Musikfestivals, das in unterschiedlichen Locations in Frankfurt, Darmstadt und Offenbach präsentiert wird.


„Give us a poem!“ riefen 1975 Studierende dem berühmten Boxer und Menschenrechtsaktivisten Muhammad Ali zu. „Me We“ war seine prompte Antwort. Dieses spontan entstandene Kurz-Gedicht wurde weltberühmt und seine vier Buchstaben besitzen eine tiefe gesellschaftspolitische und humanistische Botschaft. Jetzt wurden sie zum Motto der kommenden Biennale. „Das Spannungsverhältnis zwischen Individuum und Gemeinschaft, das Muhammad Ali bereits vor 46 Jahren messerscharf auf den Punkt gebracht hat, führte uns die Pandemie in kaum erwarteter Heftigkeit vor Augen. Von seinem Gedicht ausgehend, greift cresc… 2023 einzelne Konstellationen des ‚MeWe‘ exemplarisch auf, macht sie künstlerisch fruchtbar und verdeutlicht damit, welch kreatives Potenzial im konstruktiven Miteinander liegen könnte“, sagt der Künstlerische Manager und Geschäftsführer des Ensemble Modern, Christian Fausch.


„Das Motto der cresc… Biennale ist weiterhin aktuell“, findet hr-Musikchef und Orchestermanager Michael Traub, „durch Begegnungen entsteht aus einem ‚Ich‘ ein ‚Wir‘. In einer Zeit der Vereinzelung und Entfremdung voneinander möchten wir mit der kommenden Ausgabe von cresc… zahlreiche – auch interaktive – Begegnungen zwischen Stilen, Erfahrungen, Emotionen, Orten und Kulturen schaffen. Wir lassen zeitgenössische Musik auf Sci-Fi-Funk und Afro-Beat treffen, Island auf Westafrika, Klangkunst auf Kochkunst.“


Das Publikum ist eingeladen, die klanggewaltigen ‚Earth Dances‘ des kürzlich verstorbenen Sir Harrison Birtwistle sowohl im Konzert als auch als begehbare Klangskulptur zu erleben und sich auf einem ungewöhnlichen Parcours eine essbare Komposition zusammenzustellen. Die Zuschauer*innen agieren zudem aktiv als Interpret*innen, bevor sie gemeinsam ein ‚Do-it-Yourself-Agit-Pop-up-Restaurant‘ erstellen. Auch die Uraufführungen ausgewählter Komponist*innen befassen sich mit der Forderung „Give us a poem!“


Mit dabei sind neben den zwei Festivalausrichtern Ensemble Modern und hr-Sinfonieorchester, u. a. die hr-Bigband, die schwedisch-äthiopische Experimental-Vokalistin Sofia Jernberg, der isländische Posaunist, Arrangeur und Afro-Funk-Spezialist Samuel Jon Samuelsson, das westafrikanisch-deutsche Liberation Orchestra of Inverted Traditions, die australische Komponistin Cathy Milliken, die Frankfurter freitagsküche, der englische Dirigent Stefan Asbury und die italienische Komponistin Lucia Ronchetti sowie junge internationale Musiker*innen, Dirigent*innen und Komponist*innen des IEMA-Ensemble, des Schallfeld Ensemble und der International Composer & Conductor Seminars (ICCS).


Konzertorte sind der hr-Sendesaal, das hr-Fernsehstudio I, die hr-Goldhalle, das Künstler*innenhaus Mousonturm, das Frankfurt LAB, das Capitol in Offenbach und die Darmstädter Centralstation.

 

Quelle:  OPHELIAS Culture PR

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