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Im November fließt in Hamburg Blut. Nur literarisch, versteht sich. Was 2007 begann, hat sich mittlerweile zu einer kriminalistischen Konstante im Kulturleben der Stadt entwickelt: Das Hamburger Krimifestival, veranstaltet von Buchhandlung Heymann, Literaturhaus und Abendblatt, feiert 10. Jubiläum. Eine Stadt sieht rot. Mehr als 30 Autorinnen und Autoren, deutsche wie internationale, stellen in 20 Veranstaltungen ihre aktuellen, erfolgreichen Kriminalromane vor. Blood sells, wie es scheint.
 
Das Krimifestival wird am 1.11. von einem Autor eröffnet, für den Bestsellerlisten eine Art Wohnzimmer geworden sind: Sebastian Fitzek brachte vor zehn Jahren sein erstes Buch "Die Therapie" heraus – ein Nobody, damals. Zehn Jahre Krimifestival, zehn Jahre Fitzek. Ende Oktober erscheint sein neuer Psychothriller "Das Paket", den Fitzek zum Festivalstart auspackt, Multimediashow und Band inklusive.
 
Bestsellerautoren sind Programm beim Krimifestival. Und mehr Bücher verkaufen, als Charlotte Link es macht, geht eigentlich gar nicht. "Die Betrogene" war das in Deutschland meistverkaufte Buch des Jahres 2015. Am 4. November kommt Charlotte Link mit "Die Entscheidung" zum Festival – zu einer ihrer sehr seltenen Lesungen.
 
Auch sie sind seltene Gäste: Die isländischen Autoren Yrsa Sigurdardottir und Arnaldur Indridason sind die neuen Superstars der nordischen Krimiszene. Island ist das neue Schweden – fast jeder, so scheint's, kann dort Krimis schreiben. "Schattenwege" geht Indridason am 2.11. mit seinem aktuellen Thriller, "DNA" nennt Sigurdardottir ihr Buch, das auf Island mit dem "Blutstropfen-Preis" ausgezeichnet wurde.
 
Ein Hamburger Krimifestival muss den Norden als Schwerpunkt haben, so war es die Jahre immer gewesen. Arne Dahl ist der Fixstern am schwedischen Krimihimmel, Orientierungspunkt für viele junge Autoren. Die A-Gruppe war sein legendäres Ermittlerteam, in "Sieben minus eins" schickt er ein neues Team ins Rennen. Zu sehen und zu hören am 3.11. bei der schwedischen Kriminacht. An Dahls Seite lesen Joakim Zander aus seinem packenden Thriller "Der Bruder" und Tove Alsterdal aus "Die Verschwundenen von Jakobsberg".
 
Morden im Norden klappt auch in Dänemark bestens: Anna Grue, Jesper Stein und Julie Hastrup sind am 5.11. lesender Beleg für diese These.
Ein Krimifestival spiegelt, was das Spannungsgenre aktuell bietet: der britische Topautor Simon Beckett kommt am 2.11. mit seinem neuem David-Hunter Roman „Totenfang“, US-Autorin Karin Slaughter legt dem Publikum "Blutige Fesseln" an (2.11.), "Tatort"-Kommissar Miroslav Nemec stellt seinen ersten Krimi vor (4.11.), Rechtsmediziner Michael Tsokos plaudert aus der Praxis (4.11.), Frank Göhre und Alf Mayer lassen Polizeiroman-Legende Ed McBain in Jazz und Wort aufleben (4.11.), Politkrimi-Star Wolfgang Schorlau erzählt von den NSU-Morden (5.11.), Jörg Maurer lässt's in den Alpen krachen (3.11.), Marc Elsberg schaut in die Zukunft (3.11.), Klaus-Peter Wolf mag's friesisch-fies (2.11.). Und Hamburg ist mit Claudia Weiss, Boris Meyn, Sven Stricker, Till Raether (3.11.) und Simone Buchholz (5.11.) am Start. Besonders populär sind Kinder- und Jugendhörspiele: Zum Jubiläum gibt es deshalb am 5.11. als opulentes Live-Hörspiel "Emil und die Detektive" mit Oliver Rohrbeck ("Die drei ???").
 
Zum Finale am 5.11. macht das Festival einen Abstecher in den Taunus. Nele Neuhaus wird ihren kurz zuvor erschienenen Krimi "Im Wald" vorstellen. Und Joja Wendt sorgt an den Pianotasten für den richtigen Rhythmus.
 
10. Hamburger Krimifestival 1. bis 5. November, Kampnagel, Jarrestr. 20, Karten in den Heymann-Buchhandlungen, in der Abendblatt-Geschäftsstelle, Großer Burstah 18–32 und unter der Abendblatt-Ticket-Hotline 040/30 30 98 98 (Mo–Fr 8.00–19.00, Sa 8.00–16.00).

Quelle: Hamburger Abendblatt

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