Das Echo eines musikalischen Abenteuers. Larry Crockett bezeichnet das neue Album als sein eigenes Echo. Der 1963 in Long Branch, New Jersey geborene und in Paris lebende Drummer hat mit viel Hingabe und künstlerischen Engagement einen feinsinnigen Stil erarbeitet.
„Drum Love“ – in den Ludwigsburger Bauerstudios produziert – ist somit nicht allein sein drittes Album, sondern ein Bekenntnis an Vitalität und Leichtigkeit, eine Hommage an Funk, Soul und Groove und insbesondere ein inhaltliches Statement für Gewaltlosigkeit und Gleichberechtigung.
Larry Crockett sei an dieser Stelle zitiert: „Die Musik hat mir erlaubt, auf dem richtigen Weg und positiv zu bleiben. Als Weiße und Schwarze einst auf der Straße kämpften, konzentrierte ich mich auf meinen Schlagzeugunterricht. Meiner Meinung nach hat die Liebe keine Farbe, und so gilt es auch für die Musik. Ich war nie der Ansicht, dass die Hautfarbe ein umstrittenes Thema sein sollte. Es gibt so viel Gewalt in der Gesellschaft, dass ich mich für den anderen Weg entschieden habe.“
Die Musik kann sicherlich Berge versetzen, manchmal schafft sie es – und das allein ist schon viel wert – gute Geschichten zu erzählen. Persönliche Geschichten, die den Hang zur Allgemeingültigkeit haben. Oder es wird schlicht Rhythmus erzählt, auch das kann Crockett begnadet. Die zehn Stücke des singenden Schlagzeugers auf „Drum Love“ erzählen sehr unterschiedliches, sind aber immer schlagendes Herz, groovige Bewegung und kreativer Geist. Tanzbar von Anfang bis Ende. Ein wenig erinnert das eine oder andere der zehn Stücke an die lange Zusammenarbeit und Arrangements von und mit der Motown-Legende Martha Reeves & The Vandellas, mal sind sie Art Blakey-inspiriert. Beides hörte man zuvor schon bei seinen Kompositionen.
Crocketts Stimme ist mal weich-kupfern, mal fröhlich-locker-funky, mal im tief-narrativen Sprechgesang. Überhaupt: Den Spagat eines wirbelnden Drummers, der seinen Sound über Kraft zwischen Trommeln und Becken generiert und gleichzeitig ein mittlerweile sensibler austarierter Sänger ist, schafft Crockett nunmehr scheinbar mühelos. „Die Kombination von Drums und Gesang macht feinfühlig für jeden einzelnen Musiker in der Band“, weiß Crockett und ergänzt: „das war etwas, was ich sehr aufmerksam und intensiv bei Martha Reeves gelernt habe: ihr präzise zuzuhören, um schlagartig auf Veränderungen reagieren zu können.“
Auch „The Funky Cherokees“ sind durch diese gegenseitige Achtung unter Feuer gesetzt, wie Gitarrist Vincent Morla stolz über dieses Album verkündet. (Das nur nebenbei: Crocketts Urgroßmutter war eine Cherokee-Indianerin, wie er in einem Interview 2015 verriet und so war der Bandname eine Reminiszenz an sie).
Den Jazz liebte Larry Crockett bereits vor seiner Ausbildung am Rutger University’s Jazz Programme der State University of New Jersey. Schon seit Jahren spricht er von einer reinen Jazz-CD, die er in Angriff nehmen möchte – aber noch gilt seine ultimative Frage: Do You Want To Get Funky?
Larry Crockett & The Funky Cherokees: Drum Love
Larry Crockett: drums, vocals, Vincent Morla: guitar, vocals, David Hazak: bass, vocals, Nicolas Chalopin: keyboardsGäste:
Erick Borelva (drums), Al McKenzie (piano), Christophe Negre (sax), Yves Le Carboulec (trumpet), Damien Verherve (trombone), Philippe Makaia (percussions), Penny Wells (backing vocals), Taca (accordion), Boney Fields (trumpet), Nadège Dumas (sax), Gunnar Ellwanger (background vocals), Loica Kunstlich (background vocals), Vladimir Ivanousky (keyboards), Richard Arame (guitar, background vocals), Henri Dorina (bass)
Label: Chaos
EAN: 4012116846836
Mehr Infos
Hörproben und weitere Informationen
YouTube-Video:
New Man, Official
VÖ: 23.3.2018
Abbildungsnachweis:
Headerfotos: Patricia Gorostarzu
CD-Cover
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