Bücher – wissen was zu lesen lohnt
- Geschrieben von Claus Friede -
Alles auf Blau. Die kühle Farbe des Geistes scheint Programm bei dem 1951 aus Hannover stammenden Lichtkünstler, Autor, Theatermacher und Dramaturg zu sein. Sein „Blue Port“, die „Blue Goals“ sind beliebte und mediale Hervorhebungen, im Vergleich zu dem, was Michael Batz eigentlich ausmacht. Und das soeben erschienene Buch „Hamburg.Licht.Kunst“ mit Texten von Matthias Gretzschel und Fotografien von Michael Zapf ist lediglich eine Facette des Inter-Kultur-Schöpfers – zugegeben eine weithin sichtbare.
- Geschrieben von Harry Popow -
„Niemand liebt dich so wie ich...“ Wer kennt das noch, das tolle Lied von Manfred Krug, damals in der DDR? Er hatte sich davongemacht, aber seine Lieder und Texte sind manchem noch heute im Herzen. Die Liebe. Mann und Frau. Seite an Seite. Ob auf dem Felde oder in Betrieben oder in Redaktionen.
Und die Ehrungen und die Hochachtung vor den werktätigen Frauen. Ungern wurden sie als Hausfrauen zurückgelassen. Arbeiten war auch ihnen nicht nur Last, sondern Lust, da sie einen Sinn ergab. Nicht nur des Geldes wegen. Nicht zu unterschlagen: Die Förderung, besonders der Frauen, in der Bildung. Dazu kostenlose Kindertagesstätten. Voll bezahlten Schwangerschaftsurlaub. Und, und, und... Nie hat es eine soziale Ausgrenzung gegeben. Und die Blumen zum Frauentag. Kamen sie nicht etwa aus den Herzen der Männer? Und die Brigadefeste.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Die Geheimnise der venezianischen Gondel verrät Donna Leon in einem kleinen, opulent illustrierten Büchlein mit dem Titel „Gondola“. Highlight dazu: Eine CD des Barock-Ensembles „Il Pomo d’Oro“ mit galanten Gondelliedern aus der Lagunenstadt. Damit künftig niemand mehr dort „O sole mio“ bestellen muss – das kommt nämlich aus Neapel!
- Geschrieben von Harry Popow -
Ein mutiges Buch von Ece Temelkuran
"Was soll nur aus diesem Land werden?“ Das ist der letzte Satz eines aufwühlenden und zum tiefen Nachdenken anregenden Buches. Ihn findet man wiederholt auf den 239 Seiten zählenden Werkes „Euphorie und Wehmut. Die Türkei auf der Suche nach sich selbst“ der am 22. Juli 1973 in Izmir geborenen türkischen Juristin, Schriftstellerin und Journalistin Ece Temelkuran.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Es war Ralph Giordanos letzte große Arbeit, die der aus Hamburg stammende Schriftsteller und Publizist nur wenige Wochen vor seinem Tod am 10. Dezember vor einem Jahr vollendet hat. Jetzt ist sie als Hörbuch erschienen. Als Benefiz-Hörbuch für den Bertini-Preis e.V. in Hamburg: das Buch seines Lebens – „Die Bertinis“ – in einer kurzen Lesefassung für Einsteiger auf zwei CDs.
Gelesen wird sie von einem hochkarätigen Schauspieler-Team mit Burkhart Klaußner, Isabella Vértes-Schütter, Anne Weber, Patrick Abozen und Erik Schäffler. Regie bei der Aufnahme führte der Hamburger Theatermacher, Autor und Lichtkünstler Michael Batz. Auf einer dritten CD ist Giordano selbst noch einmal in einem NDR-Interview und mit seiner letzten Rede bei der Bertini-Preis-Verleihung zu hören.
- Geschrieben von Fee Isabelle Lingnau -
„Nicht sterben“ – das ist der Titel der Frankfurter Poetik-Vorlesungen von Terézia Mora. „Aus der Höhle kommen und überleben, nicht irgendwie, sondern in einer neuen Qualität“, das ist für Mora eine Analogie dazu, wie man zum ersten Buch kommt.
- Geschrieben von Harry Popow -
Bekenntnisse von Gregor Gyri
„Deutschland im Tiefschlaf?“ Nach der Lektüre dieses interessanten Sachbuches von Stephan Hebel, in dem er dafür plädiert, „den Kapitalismus in seiner heutigen Form zu überwinden“, es sei Zeit für einen neue Wende, verfolgte mich ein Albtraum: Ein Riesenschiff auf hoher See.
- Geschrieben von Harry Popow -
Wenn ein Whistleblower und Computerexperte 1,7 Millionen, geheimster Daten den Herrschenden in den USA entreißt, sie kopiert und mit Hilfe zweier weiterer Widerständler aggressive und unerlaubte Machenschaften im Juli 2013 „ungesetzlich“ in die Welt hinausposaunt, dann treten ganz gewiss Meinungen zutage: Solche und solche. Sympathisanten reiben sich die Hände. Die aber von der Ausforschung der Menschen aller Kontinente zwecks Herrschaftserweiterung profitieren, sie bringen es auf einen Nenner: Verräter! Die zwischen den Fronten pendeln sind mitunter unbedarfte, nicht unbedingt mutige Mitbürger, manchmal auch Feiglinge, die ihr Abseits ohne Hemmungen überwinden mögen.
- Geschrieben von Horst Schinzel -
Der Journalist, Lyriker und Feuilletonist Theodor Fontane (1819-1898) ist heute weitgehend vergessen. Gerade einmal seine „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ werden – meist aus touristischen Gründen – noch gelegentlich zitiert.
- Geschrieben von Mirjam Kappes -
Von Berlin über Rom bis zur Wüste Negev: Die Gedichte von Chaim Noll sind Wegnotizen, die dem Autor auf den verschiedenen Stationen seines Lebens folgen. Der Lyrikband „Kolibri und Kampfflugzeug“ versammelt nun die zwischen 1989 bis 2014 entstandenen Poeme des deutsch-israelischen Schriftstellers.
- Geschrieben von Harry Popow -
Nein, das glaube ich jetzt nicht. Da wähne ich mich plötzlich im Portugiesen, einem Restaurant, in das ich öfter einkehre. Wegen des guten Geschmacks, essensmäßig, getränkemäßig und auch sonst. An meinem Tisch zwei unbekannte Herren. Vor Hunger kriege ich die Augen nicht so recht auf und glaube in meiner träumerischen Art, Tucholsky und Kästner vor mir zu sehen. Wie denn das? Waren das nicht...? Ja, natürlich, jene, die vor Krieg gewarnt hatten. In ihrer spöttischen Art. Geliebt und verehrt von hauptsächlich Intellektuellen. Aber was haben deren Wortmahnungen gebracht? Gescheitert waren sie, zerbrochen an mancher Dummheit, keiner wollte glauben, wovor sie warnten. Ich schüttele den Kopf. „Gescheitert“, flüstere ich vor mich hin.
- Geschrieben von Claus Friede -
Hamburg als Umschlagplatz für Waffen zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges. Am 2. Juli 1622 explodierte ein Waffenschmuggler auf Reede bei Neumühlen.
„Hamburg im Dreißigjährigen Krieg: Die Truppen des Herzogs Christian von Braunschweig-Lüneburg plündern und brandschatzen die Vierlande. Festungsbaumeister Johan von Valckenburgh soll die Eindringlinge zurückschlagen und bedient sich dabei des ortskundigen Bauernjungen Jonas, um korrupte Mitglieder des Rates und Geschäftemacher im schwunghaften Waffenhandel auszuspähen.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Kristine Bilkau hat einen Roman geschrieben über Gefühle von Menschen, die sich vom sozialen Abstieg bedroht sehen. Eine sensible und präzise Studie darüber, wie Gentrifizierung und Jobverlust den Alltag, das Denken und das Fühlen verändern. „Die Glücklichen“ ist der Roman einer ganzen Generation, der althergebrachte Sicherheiten abhanden kommen.
- Geschrieben von Harry Popow -
Das Eigentor der „Guten“. Wer wüsste das nicht – spätestens seit dem 9/11-2001 wird die Welt in zwei Lager geteilt. Die Guten und die Bösen. Wer die ersteren sind, das bestimmen die USA, Großbritannien und die Staaten der EU, allen voran Deutschland, wer die Bösen sind ebenfalls. Damit die Welt endlich zur Ruhe und zu Wohlstand komme. Und wenn es sein muss, dann mit Gewalt. Krieg gegen den Terror?