Kultur Kolumne
- Geschrieben von Redaktion -
Eine Komposition aus Musik, Literatur und bildender Kunst.
Natürlich sei er mit den Märchen von Elsa Beskow großgeworden, erklärt Daniel Beskow, so wie viele Kinder in Schweden. Allerdings handelt es sich bei der berühmten Kinderbuchautorin um die Urgroßmutter väterlicherseits des schwedischen Pianisten. Ein Umstand, der zur CD „Fairytales“ führte.
- Geschrieben von Redaktion -
Eine kraftvolle Mischung aus neu interpretierten ukrainischen Volksliedern und Modern Jazz– das ist das neue Album der ukrainischen Sängerin und gleichnamigen Band Ganna.
Als Stimme des Widerstands aus der Ukraine ist Gannas künstlerisches Schaffen gleichermaßen wunderschön wie herzergreifend.
- Geschrieben von Stefan Diebitz -
Vielleicht noch wichtiger als Präpositionen sind Konjunktionen, zu Deutsch die Bindewörter, die der Verknüpfung von Satzteilen oder einzelner Wörter dienen. Wer eine auch nur ein wenig anspruchsvollere Argumentation vortragen und Zusammenhänge darstellen möchte, kann unmöglich auf sie verzichten.
Ohne sie ist der Bau einer „Periode“ (ein laut Duden „kunstvoll gegliedertes Satzgefüge“, andere Bücher sprechen von einem „wohlgeformten“ Satzgefüge) überhaupt nicht möglich. Nicht nur, dass man ohne Konjunktionen keine Hauptsätze mit Nebensätzen verbinden kann: Ohne sie gibt überhaupt keine Haupt- und Nebensätze! In einem Text ohne Konjunktionen stehen bestenfalls einfache Hauptsätze unverbunden nebeneinander, und die Verbindung schlichter Aussagen zu einem sinnvollen Ganzen wird dem Leser überlassen. Die Darstellung kausaler Zusammenhänge ist damit ebenso unmöglich wie die Abbildung zeitlicher Verhältnisse.
- Geschrieben von Claus Friede -
Im Januar 2017, mitten in seinem vierten Lehrjahr an der Wichita State University, fuhr der Jazz-Gitarrist William Flynn tausend Meilen von den Ebenen Kansas‘ an die idyllischen Strände der Golfküste von Florida.
Er hatte sich für eine Künstlerresidenz von „Escape to Create“ beworben. Das Kulturgenreübergreifende Stipendium, von Einwohnern und Freiwilligen der Stadt Seaside FL finanziert und organisiert, gibt es seit 1993 – 12 Jahre nach Gründung des noch sehr jungen Ortes. Flynn erhielt einen einmonatigen Winteraufenthalt.
- Geschrieben von Redaktion -
Der auf der Insel Jersey im Atlantik geborene Brite Tadhg Daly mit irischen Wurzeln erhielt für seine 2021 veröffentlichte EP Lob in den höchsten Tönen. Nun geht er den nächsten Schritt in seiner Karriere und bringt seine zweite EP „Getting It All Wrong“ auf den Markt.
Tadgh Daly hat bereits ein bewegtes Leben hinter sich, obwohl er erst Ende 20 ist. Er hat die Schule geschmissen, verfiel den Drogen und kämpfte sich aus dem Sumpf wieder heraus.
- Geschrieben von Marion Hinz -
Vier Harzkrimis und diverse Kurzgeschichten hat Karla Letterman bereits veröffentlicht. Jetzt hat die Autorin, die sich selbst als Krimi- und Woll-Junkie bezeichnet, ihren ersten Handarbeitskrimi geschrieben.
Erschienen ist der Roman „Mörderische Masche“ mit dem Untertitel „Ein Fall für Henri und den Häkelclub“ bei dtv. Nehmen wir den Faden auf, lesen wir, welche Maschen im jüngsten Buch der Autorin aufgenommen und welche vielleicht auch wieder fallengelassen werden. Es kann durchaus sein, dass mit diesem Buch weitere Handarbeitskrimis in Kürze sehr gefragt sind.
- Geschrieben von Redaktion -
Es gibt in jeder Musik Figuren, die mit ihren Werken ein Genre als Ganzes beeinflussen. Im Jazz trifft dies zweifellos auf Esbjörn Svensson (1964-2008) zu.
Mit Esbjörn Svensson Trio (e.s.t.) prägte der schwedische Pianist und Komponist bis zu seinem Unfalltod nachhaltig ein neues Verständnis des Pianotrios und begeisterte ein weltweites Publikum jenseits von Alters- und Genregrenzen. Sein Einfluss hallt bis heute, bereits in der zweiten und dritten Generation von Musiker*innen, nach. Und auch beim Publikum ist Esbjörn Svensson unvergessen.
- Geschrieben von Stefan Diebitz -
Ist diese Behauptung Schopenhauers wahr? Er glaubt, dass in „jeder Sprache […] ein Schriftsteller die Präpositionen mit Besinnung über ihren Sinn und Werth [gebraucht]: nur der deutsche Schreiber nimmt ohne andre Auswahl, als die seine Kaprice [Grille, Laune], die erste, die beste, welche ihm eben in die Feder kommt.“
Sind deutsche Autoren wirklich so nachlässig? Wir haben doch alle mindestens eine Fremdsprache auf der Schule gelernt, und wie wir aus diesem Unterricht wissen, gibt es weniges, was beim Erlernen von Vokabeln, insbesondere von Verben, wichtiger ist als die Präpositionen. Denn jedes Verb verlangt andere.
- Geschrieben von Redaktion -
Fortschritt und Kontinuität stehen einander oft im Weg. Wenn diese beiden vermeintlich antagonistischen Prinzipien einander jedoch bedingen, entsteht meist Großes.
„Voyage“, das zweite Album von Deutschlands kleinster Big Band „Was Nun“, ist zweifellos ein solcher Glücksfall. Das Echo des erst im letzten Jahr erschienenen Debüts hallt noch nach, und doch bricht die sechsköpfige Band in ganz neue Gefilde auf.
- Geschrieben von Frank-Peter Hansen -
„Die größte Achtung, die ein Autor für sein Publikum haben kann, ist, daß er niemals bringt, was man erwartet, sondern was er selbst auf der jedesmaligen Stufe eigner und fremder Bildung für recht und nützlich hält.“ (Goethe: Maximen und Reflexionen)
Lothar Müller-Güldemeister macht keine Fisimatenten. Weder in seinen in summa trefflichen Amazon-Kritiken noch in seinem Roman „Uhland-Gymnasium“. Auf den ich überhaupt bloß aufmerksam geworden bin, weil ich der bei Amazon geführten Intensivdiskussion um Lutz Seilers preisgekrönten Kruso gefolgt bin. Endlich mal einer, der an der tiefsinnig sein sollenden Wortdrechselei von Erfolgsautoren überaus kenntnisreich Kritik übt, die mit ihrem gekünstelten Wortrausch von der offiziellen Literaturkritik nicht zuletzt ihrer political correctness wegen gelobhudelt werden.
- Geschrieben von Redaktion -
Das Martin Fabricius Trio malt in Pastellfarben eine Welt, die sich verändert, noch bevor das Bild trocken ist.
Verwüstete Landschaften, mystische Szenerien, Zugfahrten, atemberaubende Balladen, ein Krieg, ein Held, eine Zeit zum Lachen und eine Zeit zum Weinen; das neue Album „New World“ hat alles.
Es ist das vierte Album des dänischen Vibraphonisten Martin Fabricius und seines Trios.
- Geschrieben von Stefan Diebitz -
Wenn wir einmal von dem Auflagengiganten Bastian Sick absehen, sind wohl keine Sprachkritiker berühmter als Karl Kraus und Arthur Schopenhauer.
Die Sprachkritik von Karl Kraus (1874-1936) ist immer noch etwas mehr, nämlich Kritik am Journalismus. Zwar hat er in der nicht nur von ihm herausgegebenen, sondern auch von ihm beinahe allein zusammengeschriebenen „Fackel“ sich mit nur ganz wenigen Zeitungen auseinandersetzt, die aber für den Journalismus insgesamt stehen sollten.
- Geschrieben von Claus Friede -
Schaut man sich das Cover des neuen Albums von Rebecca Trescher New Shapes Quartett an, fühlt man sich erinnert – an all die guten Fotos, die ab den 1970ger Jahren verwendet wurden und allein durch ihr ästhetisches Aussehen kulturell hochwertigen Platteninhalt versprachen. Gerade beim nordischen, europäischen Jazz konnte man sich darauf verlassen.
In dieser Tradition steht auch „Silent Landscapes“, das ein Bild des 1979 geborenen Malers Johannes Kersting ziert. Es ist kühl, fast klinisch, beruhigend.
- Geschrieben von Redaktion -
In beiden deutschen Staaten entwickelte sich seit den sechziger Jahren eine eigenständige, subversive Free-Jazz-Szene – mit zahlreichen Überschneidungen. Eine deutsch-deutsche Annäherungsgeschichte.