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Das Konzert wird im Rahmen des ARD-Radiofestivals von NDR Kultur ab 20 Uhr live bundesweit übertragen. Über die EBU (European Broadcasting Union) sind Polen, Serbien, Rumänien, Griechenland und Australien angeschlossen. Das NDR Fernsehen zeigt an diesem Samstag (29. August) um 12.45 Uhr eine 45-minütige Dokumentation des SHMF 2015 unter dem Titel »Summer of Drums«.

Auch in seinem 30. Jahr präsentiert sich das Schleswig-Holstein Musik Festival (SHMF) als kulturelles Hoch in Deutschlands Norden: Rund 154.000 Besucher sorgten in diesem Sommer für Festivalstimmung in ganz Schleswig-Holstein, in Hamburg, Süddänemark und dem nördlichen Niedersachsen. Diese außergewöhnliche Publikumsresonanz beweist einmal mehr, dass das SHMF ein Motor für lebendige Kultur ist, einen direkten und spontanen Zugang zur Musik ermöglicht und den Dialog zwischen Künstlern und Besuchern fördert.  

SHMF-Intendant Dr. Christian Kuhnt: »Peter Tschaikowsky, der im Laufe seines Lebens fünf Mal Hamburg besuchte und im Januar 1888 knapp eine Woche in Lübeck verweilte, hat die sieben Festivalwochen wesentlich geprägt. Unser neugieriges und aufgeschlossenes Publikum entdeckte daher auch weniger bekannte Facetten des berühmten russischen Komponisten. Auf eine ebenso lohnenswerte Entdeckungsreise durch die faszinierende Welt des Schlagzeugs entführte uns Martin Grubinger im Rahmen seines Solistenporträts. Allein die Konzerte mit Grubinger wurden von mehr als 20.000 Menschen besucht. Für einzigartige Konzerterlebnisse sorgten auch Künstler wie Gregory Porter, Al Jarreau oder Annett Louisan, die über die Grenzen der Klassik hinaus das Festivalprogramm bereicherten.«

Martin Grubinger: »Das Solistenporträt des Schleswig-Holstein Musik Festival gestalten zu dürfen, war eine Wahnsinnserfahrung für mich und der intensivste Sommer überhaupt. Alle Projekte habe ich mit Künstlern und Freunden für das Festival entwickelt – und wenn wir diese neuen Projekte in Zukunft woanders spielen werden, dann denken wir an Schleswig-Holstein und das besondere Festivalpublikum, das extrem offen und neugierig ist. Dass so viele Tausend Menschen zu ›The Big Six‹ kamen, um die Musik von Wolfgang Rihm, Gérard Grisey, Iannis Xenakis, Steve Reich und Friedrich Cerha zu hören, ist spezifisch für Schleswig-Holstein. Es gibt keinen Ort, der das kann.«

176 Konzerte, 5 »Musikfeste auf dem Lande« und 2 Kindermusikfeste in 7 Wochen an 60 Orten
In seiner 30. Saison stellte das SHMF den russischen Komponisten Peter Tschaikowsky ins Zentrum seines Programms und widmete dem österreichischen Percussionstar Martin Grubinger das Solistenporträt. Darüber hinaus waren Künstlerpersönlichkeiten wie Klaus Maria Brandauer, Thomas Hampson, Daniel Hope, Mischa Maisky, Xavier de Maistre, Anne-Sophie Mutter, Sergei Nakariakov, Maurizio Pollini, Gregory Porter, Daniil Trifonov und das London Philharmonic Orchestra Gäste des SHMF.

Insgesamt wurden diesen Sommer 176 Konzerte, zusätzlich fünf »Musikfeste auf dem Lande« und zwei Kindermusikfeste, in 104 Spielstätten an 60 Orten in Schleswig-Holstein, Hamburg, im Süden Dänemarks und im Norden von Niedersachsen veranstaltet. Davon waren 97 Veranstaltungen ausverkauft. Rund 175.000 Eintrittskarten standen zur Verfügung, es wurde eine Platzauslastung von 88 Prozent erreicht. Der vom Stiftungsrat genehmigte Haushalt beläuft sich auf rund 8,3 Millionen Euro. Der Landeszuschuss beträgt unverändert 1,228 Millionen Euro. Verträge mit den Hauptsponsoren, Konzert- und Sachsponsoren sowie Spenden und Zuschüsse sicherten die Finanzierung ab. 

Komponisten-Retrospektive: Peter Tschaikowsky
In diesem Jahr stand Peter Tschaikowsky im Fokus des SHMF-Programms. Viele Musiker und Schauspieler setzten sich mit dem Komponisten auseinander und widmeten sich auch jenen Werken, die es nur selten in die Konzertsäle schaffen. Einen hohen Stellenwert nahm seine Kammermusik ein – aufgeführt wurden unter anderem sämtliche Streichquartette, das Klaviertrio und das Streichsextett. Dem Komponisten feiner Kammermusik, romantischer Lieder und inniger Klaviermusik war zudem eine große »Tschaikowsky-Nacht« gewidmet. Neben seinem sinfonischen Schaffen, dem Violinkonzert und den »Rokoko-Variationen« waren alle drei Klavierkonzerte sowie die beiden Klaviersonaten zu hören. Verschiedene Text-Musik-Programme beleuchteten zudem die Persönlichkeit Tschaikowskys. Und auch Tschaikowsky als Ballettkomponist wurde mit seinen drei Hauptwerken »Schwanensee«, »Nussknacker« und »Dornröschen« in Auszügen und in originellen Bearbeitungen gewürdigt. Aus Anlass des Tschaikowsky-Schwerpunktes gab es in Lübeck in Zusammenarbeit mit dem Brahms-Institut zudem ein Symposium unter dem Titel »Grenzenlos? Peter Tschaikowsky in Deutschland« und eine Ausstellung »Kontrapunkte – Tschaikowsky und Brahms«. 

Solistenporträt: Martin Grubinger
Das Solistenporträt 2015 war dem Perkussionisten Martin Grubinger gewidmet. In insgesamt 13 Konzerten und einem Workshop in Schleswig-Holstein und Hamburg präsentierte der Österreicher ein breites, eigens für das SHMF entwickeltes Programm: von einer Reise durch das musikalische Amerika über Konzerte, die ganz im Zeichen der Tschaikowsky gewidmeten Retrospektive standen, bis hin zu einer ultimativen »Percussion-Party« in der Kieler Sparkassen-Arena. Ein besonderer Höhepunkt war das Projekt »The Big Six«: Martin Grubinger stellte sechs Schlagzeugsextette großer zeitgenössischer Komponisten wie Wolfgang Rihm, Friedrich Cerha und Steve Reich an einem Tag auf dem Gelände des Kunstwerks Carlshütte in Rendsburg-Büdelsdorf vor. Künstler wie Thomas Hampson, The Percussive Planet Ensemble, Leonhard Schmidinger, Martin Grubinger senior, Ferhan und Ferzan Önder und Manfred Honeck gemeinsam mit dem Schleswig-Holstein Festival Orchester standen ihm bei seinen Projekten zur Seite.

Luustern
»Es gibt keine E- und U-Musik, es gibt nur gute und schlechte Musik« (Leonard Bernstein) – in diesem Sinne waren 2015 unter dem Motto »Luustern« (plattdeutsch für Lauschen) Stars abseits der Klassik beim Festival zu erleben. In diesem Jahr mit dabei: das Stimmwunder Gregory Porter, das Maskentheater Familie Flöz, der Schauspieler und Sänger Ulrich Tukur, DJ Mad, das Musikertrio Bidla Buh und der Jazzsänger Roger Cicero. Ebenso gaben sich diesen Sommer Harald Haugaard, Maren Kroymann, Bodo Wartke, Annett Louisan und Hans Liberg die Ehre. 

Ein Lübeck-Musikfest
Der Geiger Daniel Hope entwickelte in Zusammenarbeit mit dem SHMF ein facettenreiches, elf einstündige Veranstaltungen umfassendes Programm, das sich ein ganzes Wochenende lang an familiären Orten der Lübecker Altstadt dem Thema Familie widmete. Gefördert wurde das Projekt von der Possehl-Stiftung.

Ausgezeichnete Talente
Der Dirigent Krzysztof Urbański erhielt den mit 10.000 Euro dotierten Leonard Bernstein Award, gestiftet von der Sparkassen-Finanzgruppe. Der seit 2002 im Rahmen des SHMF vergebene Preis hat sich zum Karrieresprungbrett für junge Nachwuchstalente in der klassischen Musikszene etabliert. Diesen Sommer kehrten zudem viele Preisträger des Leonard Bernstein Award zum SHMF zurück: darunter Martin Grubinger, Erik Schumann, Leonard Elschenbroich, Anna Vinnitskaya und Jan Lisiecki. Preisträger des renommierten Hindemith-Preises ist der Schweizer Komponist David Philip Hefti.

Die Orchesterakademie 2015
Vom 6. Juli bis zum 23. August fand die Orchesterakademie 2015 statt. Die jungen Musikertalente aus aller Welt probten in der ACO Thormannhalle in Rendsburg-Büdelsdorf und wohnten im Nordkolleg Rendsburg. Bei einem großen Geburtstagskonzert feierte das Festivalorchester seinen Chefdirigenten, Christoph Eschenbach. Mit dabei waren Erik Schumann und Michaela Kaune. Auf dem Programm: Werke von Beethoven, Mozart, Tschaikowsky und Strauss. Im Rahmen eines zweiten Projekts widmete sich Eschenbach der Komponisten-Retrospektive des SHMF 2015 und erarbeitete mit den jungen Musikern Tschaikowskys Sinfonie Nr. 1 »Winterträume« und Auszüge aus »Eugen Onegin«. Krzysztof Urbański, der diesjährige Preisträger des Leonard Bernstein Award, studierte mit den Teilnehmern der Orchesterakademie Werke von Chopin und Strawinskys »Le sacre du printemps« ein. In einer weiteren Arbeitsphase arbeitete der künstlerische Leiter von JazzBaltica, Nils Landgren, gemeinsam mit dem Posaunisten Christian Lindberg mit den Nachwuchstalenten. Auf dem Programm standen unter anderem Werke von Ferdinand Davidund Fredrik Högberg. Die beiden Musiker waren dabei zugleich auch als Solisten zu erleben. Christian Zacharias erarbeitete mit dem Festivalorchester Tschaikowskys Suite »Mozartiana« sowie Werke von Prokofieff, Mozart und Rossini. Im Rahmen des Solistenporträts war Martin Grubinger auch als Solist bei der Orchesterakademie zu erleben: Der österreichische Dirigent Manfred Honeck widmete sich Bruno Hartls Konzert für Schlagzeug und Orchester sowie der Sinfonie Nr. 5 e-Moll von Tschaikowsky. Neben Projekten mit den Blechbläsern des Festivalorchesters und kammermusikalischen Formationen war in diesem Sommer auch das Schleswig-Holstein Chamber Orchestra zu erleben. Genreübergreifend trafen einige der jungen Musiker auf die deutsche Sängerin Annett Louisan.

Quelle: Stiftung Schleswig-Holstein Musik Festival

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