Musik Magazin
- Geschrieben von Claus Friede -
Webradiosender gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Versucht man jedoch, zwischen all den Sandkörnern, ein Stück Bernstein zu finden, so kann es mehr als anstrengend werden.
Sucht man Nischensender mit dem Begriff ‚Groove’, landet man schnell bei austauschbaren Formaten, die sich um alles zwischen Deep House, Downtempo oder sogenannter Lounge Music kümmern.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Haben Sie ihren alten Toaster weggeworfen, die Waschmaschine entsorgt und die Trockenhaube verschenkt? Wie dumm!
Ihre ausgedienten Haushaltsgeräte hätten noch Karriere machen können – als Sinfoniker in Michael Petermanns „Blödem Orchester“. Das Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe hat dem verrückten Klangkörper nun eine Ausstellung gewidmet oder besser gesagt, einen Konzertsaal eingerichtet – denn immer 15 Minuten nach der vollen Stunde ist hier die „Haushaltsgeräte-Sinfonie“ zu hören.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Alvar Aalto, Aki Kaurismäki, Jean Sibelius – vielmehr wissen die meisten Deutschen nicht über Kultur „Made in Finnland“. Dabei, so heißt es, hat das Land der unendlichen Wälder, Seen und Saunen die meisten Dirigenten, Sänger, Komponisten und Orchester pro Kopf.
Grund genug für Christoph Lieben-Seutter die interessantesten Musiker nach Hamburg einzuladen. Unter dem Motto „Die Finnen kommen“ gibt der Generalintendant der Elbphilharmonie schon mal einen Vorgeschmack auf die Programmmischung, die er in seinem Konzerthaus realisieren will - wenn es denn mal fertig ist: Von moderner Klassik, über Techno und Elektro bis zu Folk und Jazz reicht die Bandbreite der 44 Musiker, die vom 12.-19. Februar in zehn Konzerten auf der Reeperbahn und auf Kampnagel zu „Rantakala“ laden.
- Geschrieben von Michael Böhm -
„Wenn vier Sologitarristen über vier Stunden ein Konzert bestreiten und es bleibt dauerhaft, bis zur letzten Zugabe, erfrischend und spannend, dann haben die Veranstalter des 4. Hamburger Gitarrenfestivals die richtige Mischung gefunden“ schrieb Nathan Steinhagen, hier bei Kultur-Port.De in seinem begeisterten Bericht über die Fingerstyle-Night, mit der das Hamburger Gitarrenfestival vom 29.-31.10.2010 eröffnet wurde.
Diese positive Bewertung des Auftaktkonzerts ließ sich getrost auch auf das gesamte Festivalwochenende übertragen. Einmal mehr wurden in der Hansestadt drei hochintensive Tage rund um die akustische Gitarre geboten. Obwohl sich das Hamburger Gitarrenfestival schon nach der dritten Auflage deutschlandweit zu den wichtigsten derartigen Veranstaltungen zählen durfte, konnte das Programm in Umfang und Qualität eine weitere Steigerung erfahren.
- Geschrieben von Carolin Peiseler -
Mit dem einen oder anderen Appetizer für die Ohren hält sich die Elbjazz-Crew auch jenseits des jährlichen Festivaltermins erfolgreich im Gespräch.
Jüngster „Ankerwurf“ – so die eigenwillige und charmante Bezeichnung der Konzerte außerhalb der Elbjazz-Festivalzeit – war das stimmungsvolle Konzert von Bugge Wesseltoft am 28. November 2010 in der Hauptkirche St. Katharinen.
- Geschrieben von Claus Friede -
„idee deluxe records“ ist ein feines, kleines, junges, niedersächsisches Label, das feine, elektronische Musik produziert.
Ende November 2009 war die Release des zweiten idr-Albums, des in Lübeck geborenen und in Hamburg lebenden Sinan Mercenk, namens „True Collection“. Geprägt ist es von elektronischen Lounge- und Downbeat-Einflüssen.
Nach der ‚Wahren Sammlung’ des vergangenen Jahres, reicht Sinan Mercenk nun am 27. August 2010 eine spezielle Version seines Albums als Online-Release nach: eine exklusive Titelauswahl der November-CD mit einem Zusatztrack.
- Geschrieben von Milan Jubitz -
Im September 2010 feiert der Jazzclub im Stellwerk in Hamburg-Harburg sein fünfjähriges Bestehen.
Eröffnet zu einer Zeit, in der andere Clubs – egal ob Jazz- oder Rockclubs - eher die Pforten schlossen, dazu auf der „falschen Seite“ des Flusses – nämlich im totgesagten Süden Hamburgs. In einer Stadt, die für Jazzer ohnehin einen weißen Fleck auf der Karte darstellte und dann noch in einem Bahnhof.
In den 5 Jahren hat sich nicht nur der Club selbst etliche Male verändert (neue Fenster dämmen Hitze wie Kälte und vor allem den Zuglärm von Außen), Bistrotische und Stühle haben das einstige hölzerne Sitzreihenmobiliar abgelöst. Ein Durcheinander von Stromkabeln wurde durch eine geordnete Elektrik ersetzt, ein Backstage-Bereich ausgebaut und eine gut 15 Jahre alte Tontechnik durch modernes Equipement ersetzt. Und selbst ein gut eingespielter Flügel gehört mittlerweile zum festen Inventar. „Great Shit“, wie die Stellwerker sagen und es selbstironisch zum 5jährigen auch zu ihrem Leitmotiv machen.
- Geschrieben von Claus Friede -
Mikis Theodorakis ist eine der großen Symbolfiguren für Menschlichkeit in unserer Zeit. Sein Leben ist das eines tatkräftig und unbeugsam handelnden Komponisten, Literaten und Politikers – es ist ein Leben für die Freiheit.
Das machen seine Lieder und Texte hörbar. Gerhard Folkerts hat sie für eine Hommage zusammengestellt und arrangiert und begleitet die Mezzosopranistin Julia Schilinski am Klavier. Rolf Becker rezitiert Gedichte und Stationen aus Mikis Theodorakis’ Autobiografie.
Claus Friede traf Gerhard Folkerts im Hotel Grand Elysée Hamburg und sprach mit ihm über Theodorakis' Werk und die Hommage zu dessen 85. Geburtstag im Deutschen Schauspielhaus Hamburg.
- Geschrieben von Claus Friede -
Auch die fünfte Ausgabe von "Relax", der deutschen Trancemeister Blank & Jones, ist ein vielseitiges Album und eine hörenswerte Mischung aus Downbeat, Chill Out, Beach House und Bar Grooves.
Schon bei den vergangenen "Relax"-Ausgaben wirkten hochkarätige Künstler wie Keane, die Pet Shop Boys oder Sarah McLachlan mit. Auch auf dem neuen Album geht die Reise rund um den Globus mit Gastsängern wie der französischen Chanson-Ikone Coralie Clement. Gemeinsam mit ihrem Bruder Benjamin Biolay, man sagt er sei ein legitimer Nachfolger Serge Gainsbourgs, hat sie bereits drei großartige Alben veröffentlicht und beweist nun mit Blank & Jones, dass sie auch ohne den berühmten Bruder locker zu verzaubern weiß.
- Geschrieben von Nathan Steinhagen -
Die spanische Romanfigur (be-)geistert musikalisch durch halb Europa und vier Jahrhunderte – sein kongeniales Medium in der kleinen Musikhalle: das Ensemble Resonanz und der Cellist Jean-Guihen Queyras.
- Geschrieben von Redaktion -
"Ich kann nicht singen, ich kann nur Klarinette spielen", sagt Sharon Kam. Sie ist zur Zeit die begehrteste Klarinettistin in den Musikzentren der Welt.
Wer hier seine Fähigkeiten so bescheiden umschreibt, aber bereits 1998 und 2006 zwei "Echo Klassik Preise" als "Instrumentalistin des Jahres" verliehen bekam, ist eine außergewöhnliche Künstlerin!
- Geschrieben von Dagmar Leischow -
Ein ungewöhnlicher Ort für ein Interview: Die fünf Musiker der schwedischen Jazzband Oddjob haben sich in der Offiziersmesse der „Cap San Diego“ versammelt, die seit vielen Jahren im Hamburger Hafen liegt.
Abends werden sie ein kleines Vorschaukonzert für das ELBJAZZ Festival im „River-Kasematten“ geben, jetzt reden sie über ihre musikalische Arbeit und neue CD „Clint“, für die sie Musik aus Clint-Eastwood-Filmen neu arrangiert haben. Für dieses Projekt haben sie, wie üblich, viel improvisiert. Denn sie mögen keine festgefahrenen Strukturen.
- Geschrieben von Claus Friede -
„Schubert in New York“ – unter diesem Titel konzertierte das Ensemble Resonanz und das ChorWerk Ruhr am 29. Januar in der Philharmonie Essen und am 31. Januar 2010 in der Hauptkirche St. Jacobi in Hamburg.
Man muss kein Kenner sein, um zu wissen: Franz Schubert war nie in New York! Also, was hat es mit dem Thema auf sich, welche transatlantische Brücke wird bemüht, welches Beziehungsgeflecht steht hinter der Betitelung? Welche Verbindungen bestehen zwischen Franz Schubert und den Vertretern der ‚New-York-School’: Morton Feldmann, John Cage, James Tenney und Earle Brown? Und wie steht die Installation von Rupert Huber dazu?
- Geschrieben von Claus Friede -
Am 23. Januar 2010 wäre der französische Musiker Django Reinhardt 100 Jahre alt geworden. Er gilt als einer der Gründungsväter des europäischen Jazz.
Jean Baptiste „Django“ Reinhardt wurde auf der Durchreise seiner Eltern in Belgien geboren, wuchs in einer Wohnwagensiedlung in einem Pariser Vorort auf und lernte bereits als Kind verschiedene Instrumente: Geige, Banjo und Gitarre. Musikalische Ausbildung in jungen Jahren gehört zum Alltag vieler Sinti- und Romafamilien und Django galt unter ihnen soviel wie ein Wunderkind.