Seit 2010 wird der Thomas Mann Preis der Hansestadt Lübeck und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste im jährlichen Wechsel in Lübeck und München verliehen. Diesmal findet die Preisverleihung in Lübeck statt.
Der hochkarätige Literaturpreis geht in diesem Jahr an den amerikanischen Schriftsteller Jonathan Franzen. Karten für die Veranstaltung in den Kammerspielen des Lübecker Theaters gibt es an der Theaterkasse und online.
Jan Lindenau, Bürgermeister der Hansestadt Lübeck, und Winfried Nerdinger, Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, werden die öffentliche Preisverleihung gemeinsam vornehmen. Die Laudatio hält der Schriftsteller und Essayist Dr. Michael Maar. Vorab liest Preisträger Franzen um 16.30 Uhr in deutscher Sprache in den Kammerspielen aus seinem aktuellen Roman Crossroads.
Im Anschluss findet ein Gespräch auf Englisch und Deutsch zwischen dem Schriftsteller und dem Vorsitzenden der Jury Prof. Dr. Friedhelm Marx statt.
Jonathan Franzen hat seit seiner Studienzeit in München und Berlin in den frühen 1980er Jahren ein nahes Verhältnis zu Deutschland. Seit 2010 ist er Mitglied der Akademie der Künste in Berlin. Spätestens mit seinem dritten Roman The Corrections (dt. Die Korrekturen) von 2001 hat sich der 1959 geborene amerikanische Schriftsteller Jonathan Franzen in die Weltliteratur der Gegenwart eingeschrieben. Am Beispiel einer chronisch unglücklichen Familie zeichnet dieser Roman ein schillerndes Panorama der amerikanischen Gesellschaft mit all ihren Sehnsüchten und Abgründen. Gut 100 Jahre nach Thomas Manns Buddenbrooks führte der Welterfolg der Korrekturen zu einer Renaissance (auch) des deutschsprachigen Familienromans.
Außer den Korrekturen hat Franzen neben zahlreichen Essays und Erzählungen mit Freedom (dt. Freiheit, 2010), Purity (dt. Unschuld, 2015) und zuletzt Crossroads (2021) drei weitere, weltweit beachtete Romane vorgelegt, die auf kleine und große Lebenslügen unserer Gegenwart aufmerksam machen. Den Thomas Mann-Preis erhält Jonathan Franzen für sein erzählerisches Werk, das die Tradition des großen Gesellschafts- und Familienromans, verbunden mit Namen wie Tolstoi, Dostojewski und Thomas Mann, im 21. Jahrhundert wiederbelebt hat. Mitglieder der Jury waren Prof. Dr. Friedhelm Marx (als Vorsitzender), Prof. Dr. Sven Hanuschek, Michael Krüger, Dr. Birte Lipinski, Dr. Wolfgang Matz, Klaus Puschaddel und Prof. Dr. Hans Wißkirchen.
Die Verleihung des Thomas Mann-Preises 2022 an den US-amerikanischen Schriftsteller Jonathan Franzen bildet den Auftakt der Lübecker Thomas Mann-Tage 2022 vom 16. bis 18. September. Die Tagung nimmt unter dem Titel „Demokratie – „eine innere Tatsache“? die Entwicklung des Demokratieverständnisses von Thomas Mann in den Blick. Anlass und Ausgangspunkt bildet die Rede Von deutscher Republik, mit der sich Thomas Mann vor hundert Jahren 1922 offen zur Weimarer Republik bekannte. Die Debatte zu Brüchen und Kontinuitäten dieser Rede wirft ein Schlaglicht auf die vielschichtige demokratische Biografie Thomas Manns. Den Bezügen zur Gegenwart widmet sich der dritte Tag der Tagung. Thomas Manns Formulierung aus dem Jahr 1922, Demokratie sei „eine innere Tatsache“ wird die Tagung im Hinblick auf aktuelle gesellschaftliche Fragestellungen beleuchten. Vorträge und Diskussionen werden auch im Livestream übertragen.
Thomas Mann-Preis 2022 für Jonathan Franzen
Der Eintritt kostet 18 Euro, ermäßigt 10 Euro.
Kartenkauf für die Preisverleihung online
Telefonisch bei der Theaterkasse Lübeck: 0451/399 600
- Weitere Informationen (Homepage Thomas Mann-Gesellschaft)
- Weitere Informationen (Homepage Buddenbrook-Haus)
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