Film

Gehasst, vergöttert, Wagner ist mehr als Musik, – ein Mythos, Glaubensfrage, Politikum, Doktrin. 
Wagner polarisiert und genau dort setzt Axel Brüggemann an mit seinem Dokumentarfilm „Wagner, Bayreuth und der Rest der Welt”. Neue Perspektiven eröffnen sich uns auf den vor rund 140 Jahren verstorbenen Komponisten und sein Gesamtkunstwerk, auf Genie und Antisemitismus. Von Venedig über Lettland, Israel, Abu Dhabi und die USA bis nach Japan führt die Reise durch die Welt der Wagnerianer, gibt exklusive Einblicke in ihr Allerheiligstes, das Festspielhaus. 

 
Festivals, Medien & TV

Ein digitales Mitteilungsblatt, kurz Newsletter genannt, der sich in Massen und zumeist regelmäßig auf den Weg macht, um sich in den E-Mail-Konten seiner Abonnenten wiederzufinden, ist entweder schnöde Werbung, Marketing oder tatsächlich brauchbare Information.

In der Kultur ist dieser ein probates Mittel, um auf Neuigkeiten, Ausstellungen, Künstler, Konzerte, Veranstaltungen und Verkaufsangebote hinzuweisen.

 
Bildende Kunst

Einen fast vergessenen Maler stellt in diesem Winter das Lübecker St. Annen-Museum vor – zusammen mit Arbeiten seines Lehrers Lucas Cranach werden 22 der 29 erhaltenen Werke Hans Kemmers präsentiert.

Hans Kemmer war ein gebürtiger Lübecker. Zwischen 1495 und 1500 geboren, lernte er in seiner Heimatstadt, um später als Geselle Lucas Cranachs Wittenberger Werkstatt anzugehören. Im Anschluss kehrte er an die Trave zurück, heiratete die Witwe des Malers Hermann Wickhorst und konnte sich dank dieser Verbindung selbstständig machen. Als Porträtist der Patrizier, aber auch mit seinen meist protestantisch ausgerichteten religiösen Bildern wurde er in der Folge so wohlhabend, dass er sich sogar ein Haus in der Königstraße leisten konnte. Jetzt – kaum 460 Jahre nach seinem Tod 1561 – erhält er seine allererste Einzelausstellung, die mit 42 Exponaten Cranachs sowie dessen Schülern und Nachfolgern ergänzt wird.

 
Film

Noch nie hat Wes Anderson so unverhohlen einer Amour fou gefrönt wie in „The French Dispatch”. Bereits auf der Highschool war der in Texas geborene spätere Kult-Regisseur dem US-Magazin The New Yorker mit Haut und Haar verfallen, das ihn nun zu dem vielleicht bezauberndsten Oeuvre seiner Karriere inspirierte.
Skurril, überbordend, anarchisch und von bizarrer Schönheit, eine melancholische Lektion über die Kunst des Erinnerns und Frankreich als Sehnsuchtsziel amerikanischer Exilanten im 20. Jahrhundert. Hinreißend: Bill Murray in der Rolle des Verlegers, der keine Tränen in seinem Office duldet.   

 
Film

Betroffenheit, Momente des Schocks, ein Lächeln, unterdrückte Tränen, ungläubiges Staunen, erlösendes Lachen und wieder Betroffenheit.

 

Das Filmfest Hamburg war ein cineastisches Wechselbad der Gefühle, dieses Jahr vielleicht noch mehr als früher, eine Pandemie im eigenen Land sensibilisiert die Menschen.
Besonders der neue Realismus aus weiblicher Perspektive fordert die Zuschauer emotional heraus: Laura Samanis poetischer Debütfilm „Piccolo Corpo” spielt um 1900 in Friaul, einer christlich archaischen Welt. Verzweifelt kämpft eine junge Mutter um Selbstbestimmung und die Seele ihres totgeborenen Kindes.

 
Festivals, Medien & TV

133 Filme: „Das nordische Kino weitet den Blick“

„Die Nordischen Filmtage Lübeck sind ein Event, das auch international enorme Strahlkraft hat“, erklärte Monika Frank, Senatorin für Kultur und Bildung der Hansestadt Lübeck, bei der Programmvorstellung im „Hotel Park Inn by Radisson Lübeck“, langjähriger Sponsor des Festivals. Vom 3. bis 7. November werden in Lübeck 133 Filme in 270 Vorführungen gezeigt. Rund 80 Prozent der Filme (109 Filme) sind auch im Stream verfügbar. Der Kartenvorverkauf für die 63. Nordischen Filmtage Lübeck beginnt am Samstag, den 30.10.2021 um 15 Uhr. Zur Eröffnung am 3. November, um 19 Uhr wird im CineStar Filmpalast Stadthalle in Anwesenheit des Regisseurs Hannes Þór Halldórsson als Deutschlandpremiere die isländischen Action-Komödie „Cop Secret“ gezeigt.

 
Bildende Kunst

Gemälde von Lyonel Feininger erkennt man auf den ersten Blick. Ihre kristallinen Formen sind unverwechselbar.

Er selbst bezeichnete seine Kunst einmal als „visionären Prisma-ismus“, um sich vom Kubismus abzugrenzen, dem er häufig zugerechnet wurde. Zum 150. Geburtsjahr des Bauhaus-Meisters und Pioniers der klassischen Moderne hat Andreas Platthaus bei Rowohlt eine facettenreiche Biografie veröffentlicht: „Lyonel Feininger. Porträt eines Lebens“. Darin kommt er dem introvertierten Künstler erstaunlich nahe, differenziert und mit Respekt, ohne die Schattenseiten auszulassen, und beschreibt anschaulich das Milieu, in dem er sich bewegte.

 
Festivals, Medien & TV

Mit „Millenium Actress“ kehrt einer der bedeutendsten Klassiker des Anime-Kinos auf die große Leinwand zurück. Zum 10. Todestag von Meisterregisseur Satoshi Kon wurde dessen vielleicht schönster Film aufwendig in 4K-Qualität restauriert.

2021 wird er erstmals in der deutschen Synchronfassung bei den KAZÉ Anime Nights im Kino zu sehen sein.

 
Film

Das facettenreiche Fantasy-Drama „Titane”, diesjähriger Gewinner der Goldenen Palme in Cannes, ist eine Eruption von Emotion: Fesselnd, brutal, verstörend, zärtlich. Julia Ducournau durchbricht die Grenzen der Genres und Geschlechterrollen, zerstört mit betörender Radikalität Normen, Strukturen, Logik, Erwartungen.  
Die französische Regisseurin kreiert einen wahnwitzigen ästhetischen Kosmos beängstigender Eindringlichkeit. Nur wer sich einlässt auf diese neue Welt, dem erschließt sie die schmerzvolle Selbstfindung in ihrer sakralen Poesie und schillernder Symbolik, verrät ihm das Geheimnis bedingungsloser Liebe. 

 
Bildende Kunst

Man soll es nicht für möglich halten, aber es gibt in der Kunstgeschichte immer noch Schätze zu heben. In den vergangenen 50 Jahren schien die Surrealistin Toyen (1902-1980) in der Versenkung verschwunden. Nun präsentiert die Hamburger Kunsthalle „die erste Einzelausstellung der bedeutendsten und einflussreichsten tschechischen Künstlerin des 20. Jahrhunderts“ in Deutschland. Eine Entdeckung!