Kultur Blog
- Geschrieben von Claus Friede -
Die 70 Inseln des Orkney-Archipels gehören zu Schottland und liegen im äußersten Norden Europas. Aus Stromness, der zweitgrößten Ortschaft – eingezwängt zwischen Meer und Hügeln –, kommt der Komponist, Produzent und Multi-Instrumentalist Gawain Erland Cooper.
Er singt, spielt Klavier und Gitarre und kennt sich mit elektronischer Gerätschaft bestens aus; kaum eines seiner Stücke, dass nicht Konzentration erfordern würde. Ein bisschen Max Richter steckt in ihm, denn seine narrativen Fäden und gesprochenen/gelesenen Texte sind nicht um ihrer selbst willen existent, sondern wegen ihrer Inhalte. Das gilt in besonderer Weise für sein neu angekündigtes Album Folded Landscapes.
- Geschrieben von Stefan Diebitz -
Schon mit seinem Titel deutet dieses Buch an, wie sehr es sich gegen den Zeitgeist wendet. Metaphysik schließlich ist seit gut hundert Jahren nicht mehr en vogue –besonders an den Universitäten –, und nur ganz wenige Künstler werden ihre Arbeiten noch heute mit ihr in Verbindung bringen.
Die „Pittura metafisica“ Giorgio de Chiricos ist Teil der Kunstgeschichte, nicht aber unserer Gegenwart. Ähnliches muss für die Architektur behauptet werden, denn gotische Kathedralen lassen sich als steingewordene Metaphysik verstehen – schon wegen ihres Strebens in die Höhe, aber natürlich auch, weil sie das Licht feiern –, wogegen heutige Architektur selten mehr ist als funktional; und wenn sie doch in die Höhe strebt, dann deshalb, weil der Auftraggeber der Größte sein und das ganz unbedingt auch zeigen will.
- Geschrieben von Claus Friede -
Am Rande des Straßen- und Gässchengewirrs der Altstadt von Port Louis, der Hauptstadt Mauritius‘, liegen eine Reihe von Kolonialbauten der französischen und britischen Zeit.
Dort, wo vor dem großen Brand des Jahres 1816 der Markt beheimatet war, errichtete die englische Kolonialverwaltung von 1820 bis 1822 das Municipal Theatre. Die damals wichtigste Sprechbühne der Indischen Ozean Region ist heute geschlossen, das Erläuterungsschild davor verwittert und angerostet.
- Geschrieben von Claus Friede/Redaktion -
Im Jahr 2018 präsentierte die Fondation Louis Vuitton die Ausstellung „Jean-Michel Basquiat“ – ein großer Erfolg – der schätzungsweise weit über eine halbemillionen Besucher anzog.
2023 wird die Fondation vom 5. April bis 28. August ihre Beschäftigung mit dem Werk von Jean-Michel Basquiat fortsetzen und dieses Mal seine Zusammenarbeit mit Andy Warhol vorstellen.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
2023 ist das Jahr der Frauen – zumindest in der Kunst. Auffällig, wie viele Ausstellungen ihnen derzeit in Hamburg gewidmet werden.
Das Bucerius Kunstforum spielt ganz vorn mit, sein Programm ist dieses Jahr ausschließlich weiblich. Zum Auftakt „Gabriele Münter. Menschenbilder“. Mit rund 80 Werken präsentiert das Haus am Alten Wall die erste umfassende Themenschau der bedeutenden deutschen Expressionistin.
- Geschrieben von Stefan Diebitz -
Es sind zwei der abgelegensten Gegenden der Welt, und doch haben wir alle Bilder im Kopf, wenn wir von ihnen hören.
Die Osterinsel, einsam im unendlichen Pazifik gelegen, ist berühmt für ihre kolossalen Steinstatuen, und die Magellanstraße, durch die Feuerland – auch das eine Insel! – ganz im Süden Lateinamerikas vom Festland getrennt wird, genießt einen wohlverdienten Ruf als eine der gefährlichsten Schiffspassagen der Welt.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Dieser Slogan steht für Billigware, Massenartikel, Produktpiraterie. Heute, wohlgemerkt.
Bis Anfang des 20. Jahrhunderts stand das Label für unübertroffene Handwerkskunst, insbesondere auf dem Gebiet keramischer Erzeugnisse. Unter dem Titel „Made in China!“ gibt das Museum für Kunst und Gewerbe (MK&G) in Hamburg derzeit Einblick in seine exquisite antike Porzellansammlung.
- Geschrieben von Claus Friede -
Mauritius, am 20 Breitengrad Süd im Indischen Ozean gelegen, ist bekannt für seine Strände, besonderen Landschaften mit dem Black River Gorge Nationalpark, den bizarren Bergen, monokulturellen Zuckerrohrplantagen und dem subtropischen Übergangsklima. Ein Urlaubsparadies für Europäer.
Der Inselstaat hat allerdings auch viele andere Geschichten zu erzählen, die weit entfernt liegen von Begriffen wie Paradies, Urlaub oder Trauminsel.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Nackte Frauen, aufgespießt auf erigierten Penissen, teuflische Exzesse, tödliche Lust. Wohl kein Künstler des 19. Jahrhunderts hat seine obsessive Neigung zur Pornografie derart ausgelebt, wie der belgische Symbolist Félicien Rops (1833-1898).
Die Hamburger Kunsthalle verwahrt in den Tiefen des Kupferstichkabinetts seit 1907 eine rund 250 Blätter umfassende Sammlung seiner skandalträchtigen Zeichnungen und Radierungen. Unter dem Titel „Paris ist meine Bibliothek“ werden sie nun erstmals vorgestellt – versehen mit dem Warnhinweis: „In der Ausstellung sind vermehrt Nacktheit, sexuell explizite Szenen sowie teilweise rassistische Stereotype und Darstellungen sexuellen Missbrauchs zu sehen.“
- Geschrieben von Anna Grillet -