Kultur Blog
- Geschrieben von Claus Friede -
Im Kulturhistorischen Museum Magdeburg beschäftigt man sich seit einem guten Jahrhundert nicht nur mit Gemälden, sondern mit Otto dem Großen (912-973), jenem deutschen Kaiser, der einer der frühen Gestalter Europas wurde und dessen Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation bis 1806 Bestand hatte.
Magdeburg und die Region berufen sich bis heute auf die Wirkkräfte, die von Otto I ausgingen und der mittelalterliche Stadt bedeutsamen Auftrieb gab. Von hier aus sollte die Christianisierung des Osten Europas ausgehen.
- Geschrieben von Claus Friede -
Werke der Schweizer Künstlerin Hannah Villiger (1951-1997) sind zurzeit im Museum für Moderne Kunst Weserburg, auf dem Werder am Zusammenfluss der Kleinen Weser mit Weser, zu sehen.
Der Titel der Ausstellung „Ich bin die Skulptur“ lenkt gleich in mehrerer Hinsicht die Aufmerksamkeit auf den Begriff „Werk“ denn künstlerische Ideen der 1960er bis 1980er Jahre fokussierten die Kombination von Objekt, Künstler und Betrachter/Benutzer als eine Einheit.
- Geschrieben von Anna Grillet -
War Maïwenns gefeierter Film „Mon Roi“ (2015) eine Chronik weiblicher Ohnmacht, so ist ihr bildgewaltiges tragisch-romantisches Historien-Epos „Jeanne du Barry“ das Gegenteil: ein Triumph des Aufbegehrens, der Selbstbehauptung und Leidenschaft in einer verrückten Welt.
Die 47jährige französische Regisseurin inszeniert sich selbst in der Rolle jener königlichen Kurtisane, eine Frau deren Lachen, Charme, Intelligenz und Ironie Louis XV. nicht widerstehen konnte, eine Frau, die früh gelernt hatte, ihre wahren Gefühle eigentlich nie zu offenbaren.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Für ihren Sohn war sie nur die Köchin und hingebungsvolle Gastgeberin. Wie sollte das Kind auch wissen, dass die Kunst des Kochens für die depressive und alkoholkranke Frau vor allem Kriegsbewältigung und Therapie bedeutete.
Erst beim Sichten des Nachlasses erfuhr Antony Penrose, dass seine Mutter, Lee Miller, „die Frau in Hitlers Badewanne“ war. Das Bucerius Kunst Forum zeigt noch bis zum 24. September die großartige Ausstellung.
- Geschrieben von Ruth Asseyer -
Ein Hamburger Bauhausschüler zwischen Architektur und Kunst
Fritz Schleifer (1903-1977) war Architekt, Künstler, Fotograf und Hochschullehrer, ein Wahl-Hamburger und Bayer von Geburt. Es ist ein Glücksfall, dass sein Nachlass im Hamburgischen Architekturarchiv gelandet ist und damit der Forschung zur Verfügung steht. So erfährt diese vielseitige und eigenwillige Künstlerpersönlichkeit diesen Sommer mit drei Ausstellungen und einer ersten Monografie endlich die Anerkennung, die sie verdient.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Apotheose aus Lust und Gewalt
Griechische Mythologie, Gynäkologie, Kaiserschnitt, Krieg, Klimawandel, Letze Generation, Machogehabe, Selbstverletzungen, Showbiz, Umweltverschmutzung, Vergewaltigung: Florentina Holzingers „Ophelia’s Got Talent“, spektakulärer Höhepunkt des Sommerfestivals 2023, ist ein Parforceritt durch den weiblichen Kosmos, in dem einfach alles durchdekliniert wird. Mehr geht nicht.
- Geschrieben von Anna Grillet -
Selten zeigten sich Kritiker so unverhohlen berührt wie bei dem Spielfilm-Debüt „Past Lives“ der in Südkorea geborenen Regisseurin und Drehbuchautorin Celine Song. Das autobiographisch geprägte Drama erzählt von Abschied, Liebe, Schicksal, Vorsehung, von Entscheidungen, eigenen und denen anderer, es erzählt von jener Sehnsucht, die weder Zeit noch Distanz zerstören können.
Ein Opus der leisen sensiblen Töne, bestechend unaufdringlich fern der sentimental stereotypen Gesten Hollywoods aber auch ohne die Abgründe der Eifersucht wie im französischen Kino François Truffauts. „Past Lives“ verändert etwas in uns. Der Film besitzt eine Wahrhaftigkeit, eine schlichte Schönheit, die wir in dieser Form auf der Leinwand vielleicht noch nie erlebten.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Zeit, schon eine erste Bilanz zu ziehen, ob die „popkulturelle Erzählung über die Gegenwart“, wie András Siebold das Festival zusammenfasst, auch hält, was der Chef verspricht.
Mit 150 Veranstaltungen, darunter fünf Uraufführungen, ist das Internationale Sommerfestival 2023 in jedem Fall das umfangreichste seiner Geschichte, auch wenn es immer noch etwas schmerzt, dass Tanz und Theater die drei prallgefüllten August-Wochen auf Kampnagel (9. bis 27.8.) schon lange nicht mehr dominieren.
- Geschrieben von Redaktion -
Das Œuvre des seit 1955 unter dem gemeinsamen Namen Matschinsky-Denninghoff aktiven Künstlerpaares zählt zu den bedeutendsten eigenständigen Beiträgen der Nachkriegskunst in Deutschland und ist international bekannt.
Variantenreich loten sie das Wechselspiel zwischen Licht und Schatten, Hülle und Raum aus.
- Geschrieben von ARD/SWR -
Ein rein für die ARD Mediathek konzipiertes Comedy-Format mit schneller, moderner und visuell origineller Erzählweise.
Frank Stimpel (Comedian und Youtuber Phil Laude), 28-jähriger deutscheste aller Lehrer Deutschlands – korrekt, unbeirrbar, regelbesessen, genau und laktoseintolerant – darf endlich an einer Brennpunktschule unterrichten.