Film
„Safe House“ - No one is safe / Niemand ist sicher, Denzel Washington

In Berlin stellte Denzel Washington soeben seinen neuen Film „Safe House“ vor.
Seine Rolle: ein „soziopatischer“ Ex-CIA Agent, der alle Welt manipuliert. Furchtlosigkeit beweist Washington auch im echten Leben: Nicht einmal vor „Waterboarding“ schreckt er zurück.

 
Bildende Kunst
Ilya Kabakov: Eine Rückkehr zur Malerei - Sprengel Museum Hannover

Das Sprengel Museum in Hannover stellt erstmals das malerische Werk des mit zahlreichen Ehrungen ausgezeichneten Künstlers Ilya Kabakov aus. Sein Thema ist die Zeit des Totalitarismus in der Sowjetunion.
Gleich neben der Eingangshalle des Museums werden drei riesige, in dunklen Farben gehaltene Tableaus präsentiert, auf denen Kabakov vielfach ineinander verschränkte und unterschiedlich fokussierte imaginierte Szenen von den Feierlichkeiten zur Verleihung des „Premium Imperiale“ 2008 in Japan darstellt. Dabei spart er, wie auch in manch anderen seiner Bilder, die Mittelzone aus, verlegt das Geschehen in die Ecken und in die Nähe der Ränder. Er kehrt damit die Erfahrung um, dass in der Mitte gemeinhin eine besondere Raumtiefe wahrgenommen wird. Der Künstler weiß, dass eine Bildmitte, die nichts zeigt, einen irrationalen Stellenwert gewinnt.

 
Festivals, Medien & TV
Balu lebt! - Der Indische Lippenbär

Seit Walt Disney 1967 „Das Dschungelbuch“ nach Rudyard Kipling verfilmte, hat Mowglis treuer Freund Balu millionenfach Kinderherzen erobert. Die Vorlage dafür lieferte der Lippenbär, das bislang letzte unerforschte Großraubtier der Erde.
Zwei Hamburger Tierfilmer haben diese Lücke geschlossen. Im Auftrag des NDR drehten sie den ersten Dokumentarfilm über den extrem scheuen Bewohner des indischen Subkontinents.

 
Bildende Kunst
St. Annen-Museum, Gavnø-Retabel von Jacob van Utrecht

In einer dramatischen Aktion gelang es dem St. Annen-Museum, das Gavnø-Retabel von Jacob Claesz van Utrecht, ein hochkarätiges Triptychon aus dem frühen 16. Jahrhundert, nach Lübeck zurück zu holen.
Es ist eines der letzten in Lübeck geschaffenen kirchlichen Kunstwerke aus der Zeit des Katholizismus. Seinen Namen erhielt der Altaraufsatz von dem Ort, an dem er lange Jahre aufbewahrt wurde, dem Schloss Gavnø auf einer Insel vor der Südküste Seelands, dem Wohnsitz des Kunstsammlers Graf Otto von Thott. Nach seinem Tod 1785 wurde seine kostbare Gemäldesammlung in alle Winde verstreut. Das Gavnø-Retabel aber blieb bis 1976 im Schloss. Danach ging es in unbekannten Privatbesitz über.

 
Bildende Kunst
Licht, Wasser, Klang: Haegue Yang und Rivane Neuenschwander in der Overbeck-Gesellschaft

Die Overbeck-Gesellschaft in Lübeck präsentiert in ihrer neuen Ausstellung zwei international renommierte Künstlerinnen: Haegue Yang aus Süd-Korea und die Brasilianerin Rivane Neuenschwander.
Beide setzen sich in ihren Installationen und Bildern explorativ mit unterschiedlichsten Materialien auseinander. Yang thematisiert das Licht als sinnliche Erfahrung und visuelle Funktion, Neuenschwander dagegen widmet sich den Themen Wasser, Bewegung und Klang. Als Bindeglied zwischen diesen Positionen sind die Buchpakete des in Lingen lebenden Künstlers Peter Lütje zu sehen.

 
Film
„Die Rote Traumfabrik“ - Die Retrospektive der 62. Berlinale

Die Retrospektive der 62. Berlinale widmet sich einer in Vergessenheit geratenen Periode der Filmgeschichte. Mit dem Titel „Die Rote Traumfabrik“, zeigt sie eine Auswahl der Filme des deutsch-russischen Filmstudios „Meschrabpom“.
In den Jahren 1924 bis 1936, wurde hier wie in Russland wegebereitendes Kino produziert.
Der Meschrabpom-Fachmann Günter Agde ist neben Alexander Schwarz und dem Leiter, Rainer Rother, einer der Kuratoren der Berlinale-Retrospektive. Er gibt Kultur-Port.De einen filmhistorischen Ausblick auf die diesjährigen Vorführungen.

 
Literatur
Abseits der Metropolen – Die jüdische Minderheit in Schleswig-Holstein / Bettina Goldberg

Es ist ein umfassendes Werk: Auf achthundert Seiten hat die Gymnasiallehrerin und Privatdozentin Bettina Goldberg für das Institut für schleswig-holsteinische Zeit- und Regionalgeschichte an der Universität in Flensburg die jüdische Geschichte im nördlichsten Bundesland aufgearbeitet.
Allein knapp 250 Seiten umfasst der Anhang mit Fußnoten, Zitaten, Sekundärliteratur sowie einem Personen- und Firmenregister. Wer sich nicht scheut, diesen umfangreichen und ausführlichen Band durchzuarbeiten, erhält ein umfassendes Bild des ländlichen, jüdischen Lebens seit dem frühen 17. Jahrhundert.
Bereits vor einer Dekade wurde mit der Publikation "Menora und Hakenkreuz" von Miriam Gilles-Carlebach, mit einem Epilog von Gerhard Paul, das Thema der Juden in Schleswig-Holstein vorgestellt, allerdings bei weitem nicht derartig ausführlich wie in dem hier vorgestellten Werk. Überhaupt sucht man in deutschen Landen nach vergleichbaren Bänden – ohne Erfolg. Es gibt lediglich schmale Publikationen über das ländliche Leben von Juden in Ostfriesland, jüdischen Spuren in Mecklenburg oder die nur wenig umfangreichere Chronologie zur Geschichte der Juden in Bayern.

 
Architektur
Georgio Gullotta Architekten: Schanzen-Höfe

Jahrzehntelang waren die alten Viehhallen an der Sternschanze ein blinder Fleck auf dem Stadtplan, ausgeklammert, umfahren, verdrängt.
Doch dann entdeckte der Architekt Giorgio Gullotta die Industriebrache des Fleischgroßmarkts Hamburg und entwickelte seine Vision: Ein neues Quartier im Herzen der Stadt, mit guter Küche, zwei großzügigen Innenhöfen und lichtdurchfluteten Räumen für Kreative aller Art. Einen zugkräftigen Mieter hatte er bereits an der Hand. TV-Koch Tim Mälzer und sein Partner Patrick Rüther suchten einen neuen Standort für ihr Restaurant. Die im Juli 2009 eröffnete „Bullerei“ samt Bistro „Déli“ schafften auf Anhieb den schwierigen Spagat zwischen Schanzenfreaks und Feinschmeckern. Nicht nur, weil die Preise stimmen – hier stimmt die Philosophie, in der Gastronomie wie in der Gestaltung. Die Kombination aus historischer Industriestruktur und moderner Architektursprache präsentiert sich im Kopfbau der Hallen so unprätentiös und selbstverständlich wie im gesamten Backsteinkomplex. Kurz gesagt: Die Schanzen-Höfe sind ein echter Gewinn für das Viertel – und werden selbst von den Anliegern akzeptiert.

 
Bildende Kunst
„Ferdinand Hodler und Cuno Amiet – Eine Künstlerfreundschaft zwischen Jugendstil und Moderne“

Das Bucerius Kunstforum in Hamburg fokussiert seine neue Ausstellung „Ferdinand Hodler und Cuno Amiet – Eine Künstlerfreundschaft zwischen Jugendstil und Moderne“ auf die Freundschaft zwischen den beiden Schweizer Künstlern Hodler und Amiet.
Eine Beziehung, die keineswegs harmonisch verlief. Sie war geprägt von künstlerischer Inspiration und gegenseitiger Abhängigkeit, von Nähe und Distanz, aber auch von Hassliebe und unterschwelligem Konkurrenzkampf.
Die nach Motivgruppen geordnete Ausstellung zeigt rund neunzig Exponate - Landschaften, Selbstbildnisse und Porträts aus den Jahren 1893 bis 1911. Im Dialog miteinander stehend, dokumentieren sie gemeinsame und unterschiedliche Malpositionen.

 
Musik
alt

Sie gurren, heulen und tröten, gurgeln, schnauben und zischen ins Mikrofon, dass man meint, ein ganzes Orchester zu hören.
Dabei haben sie nichts als ihre Stimme. Die Rede ist von A-cappella, einer Gesangsformation ohne Instrumentalbegleitung. Lange Zeit führte diese Musikgattung ein Nischendasein, doch mittlerweile ist sie wieder stark im Kommen. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass im Grunde jeder, der einen A-cappella-Chor zum ersten Mal hört, einfach nur begeistert ist“, sagt Dominique Heidle, promovierter Zahnarzt und leidenschaftlichen Chorsänger. Vor einem Jahr gründete der 44-jährige Hamburger gemeinsam mit Barbara Schirmer acappellica, das Hamburger Festival für das vielfältige Genre der Vokalmusik (13.-16. September 2012). Als Appetitanreger präsentiert acappellica ab heute beim BUDNI Poetry Slam „Hamburgs Dichter sind dran“ vier Vocal-Ensembles, die sich bereits deutschlandweit einen Namen gemacht haben. Zuvor sprach Isabelle Hofmann mit Dominique Heidle.