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Auch in diesem Jahr präsentieren die Russischen Filmtage wieder ausgewählte Autorenfilme im Schloßtheater in Münster und der BLACK BOX des Filmmuseums Düsseldorf. Dabei reicht das Spektrum vom unbequemen Dokumentarfilm über poetische Zeitstudien bis hin zur temporeichen Komödie. Alle Filme waren zuvor auf den großen Filmfestivals in Venedig, Rom, Berlin und Rotterdam zu sehen. Die Russischen Filmtage zeigen sie im russischen Original mit deutschen Untertiteln. Publikumsgespräche mit den Filmschaffenden begleiten das Programm.

Eröffnet werden die Russischen Filmtage mit „Die weißen Nächte des Postboten“. Vor grandioser Naturkulisse erzählt der aus Hollywood bekannte Regisseur Andrej Kontschalowskij („Runaway Train“) die Geschichte des Postboten Ljoscha und seiner Dorfnachbarn. Ausschließlich mit Laiendarstellern aus der Region gedreht, schildert der Film die fragile Welt der kleinen Leute in poetischen Bildern.

Vom Dorf geht es in die Hochhausvorstadt: Mit Andrej Sajzews „14+“ präsentieren die Russischen Filmtage ein turbulentes Liebesdrama für Jugendliche und Erwachsene. Romeo und Julia in Zeiten der sozialen Medien – in diesem Fall mit Happy End.

Gleich drei Filme im Programm blicken auf die russische Geschichte: So nimmt Sergej Loznitsas Dokumentarfilm „Das Ereignis. August 1991“ einen historischen Wendepunkt neu ins Visier. Wer waren die wirklichen Gewinner des gescheiterten Putschversuchs gegen Gorbatschow? Bereits 2015 war der vielfach preisgekrönte Regisseur mit seinen Film „Maidan“ bei den Russischen Filmtagen zu Gast.

Mitten in die politische Tauwetterperiode der 1970er Jahre versetzt Michail Segals “Film über Aleksejew“ seine Zuschauer. Mit feiner Ironie erzählt er von einer Künstlerexistenz zwischen Versuch und Scheitern, Widerstand und Anpassung.

Ein dunkles Kapitel der Geschichte setzt Alexej Fedortschenko in Szene. „Engel der Revolution“ thematisiert die Zwangsbekehrung der sibirischen Völker zum Kommunismus in einer abgründigen Komödie.

Den krönenden Abschluss der Russischen Filmtage bildet eine Hommage an den im November 2015 verstorbenen Regisseur Eldar Rjasanow. Angeblich kennen fast alle Russen seine satirische Komödie „Autoaffären“ aus dem Jahr 1966 auswendig – Grund genug, die Geschichte um den gewitzten Autoknacker Juri auf der großen Leinwand zu zeigen.

Gerade in Zeiten schwieriger politischer Beziehungen sollen die Russischen Filmtage zu einem offenen und vorurteilsfreien Dialog auf zivilgesellschaftlicher Ebene beitragen. Die gezeigten Filme spiegeln nicht nur die Vielfalt des aktuellen russischen Kinos wider, sondern auch die politischen und gesellschaftlichen Diskurse, die das Russland von heute prägen.

In Münster finden die Russischen Filmtage vom 28. Februar bis 20. März im Kino Schloßtheater statt. Karten gibt es direkt im Kino oder unter der Telefonnummer 0251-22579.

Quelle: Filmwerkstatt Münster

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