Antikriegstag: Erinnern bewahrt vor Vergessen und Verdrängen

Die Erinnerung an den beispiellosen Zivilisationsbruch des nationalsozialistischen Völkermordes und seine Opfer hilft uns, die Gefahren für unsere moderne und humanistisch geprägte Gesellschaft wach zu halten. Wir alle haben die Bilder von Heidenau, Nauen oder Salzhemmendorf vor Augen: Angriffe auf verängstigte Flüchtlinge, Unterkünfte in Flammen und gewalttätige Rechtextremisten, teilweise unterstützt von keifenden Menschen, die sich Wutbürger nennen. Diese Bilder werden in unserem Land und darüber hinaus lange nachwirken. Hier wurden jegliche Grenzen von Recht, Anstand und Menschlichkeit überschritten. Deswegen müssen wir alle Mittel des Strafrechts nutzen, um dumpfem Rassismus und Ausländerfeindlichkeit Grenzen zu setzen. Null Toleranz, muss es heißen! Wer Brandsätze wirft, wer Gewalt gegen Menschen toleriert, verharmlost oder entschuldigt, überschreitet eine rote Linie“, so die Ministerin.
 
Neben einer entschlossenen Reaktion von Justiz und Zivilgesellschaft brauche man aber auch noch mehr Information und Aufklärung vor Ort. „Dafür benötigen wir unsere Gedenkstätten. Im Interesse der Opfer müssen wir zeigen, wie verletzlich unsere humane Gesellschaft ist“, erläuterte Spoorendonk. „Darum hat die Landesregierung im Frühjahr ihr Landesgedenkstättenkonzept verabschiedet. Es ist ein Konzept zur Förderung und Weiterentwicklung von Erinnerungsarbeit an historischen Lernorten, zur Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Diktatur in Schleswig-Holstein. Zugleich haben wir begonnen, die Orte, die wir haben, bei der nötigen Modernisierung zu unterstützen. Für Husum-Schwesing zum Beispiel stehen im Landeshaushalt in diesem Jahr 180.000 € zur Verfügung. Damit und mit dem enormen Engagement vor Ort können längst überfällige Baumaßnahmen nun schnell umgesetzt werden.“

Quelle: Ministerium für Justiz, Kultur und Europa  Schleswig-Holstein