VGH-Stiftung vergibt Förderpreis Museumspädagogik 2015

 
Preisträger des Förderpreises Museumspädagogik 2015:
 
Für die Nutzung von innovativen Arbeitsmaterialien wird das Bomann Museum Celle für das Projekt „MPW abgedreht! – Tutorials“ ausgezeichnet. Hinter aus dem Computerjargon entnommenen Begriff „Tutorial“ verbirgt sich eine große Vielfalt von filmischen Gebrauchsanleitungen, die im Internet, zum Beispiel durch YouTube, verbreitet werden. Kinder und Jugendliche produzieren mit Unterstützung von Studenten der Filmhochschule Hannover und dem Medienzentrum Celle kleine Filme, in denen sie ihre, im Bomann Museum gewonnen Erkenntnisse – etwa über historische Handwerksmethoden – in Tutorials vorstellen. Die filmischen Ergebnisse werden online und im Museum zu sehen sein.
 
Generationsübergreifend arbeitet dasEmsland Moormuseum mit seinem Projekt „Imker und Bienen“, in dem erfahrene Hobbyimker mit interessierten Kindern und Jugendlichen in Kontakt kommen. Auf dem Außengelände des Museums wird die Entwicklung der Bienenzucht im Bourtanger Moor und die enorme Bedeutung der Honigbiene für die Siedler dargestellt. Durch die Imkervereine Meppen e.V. und Imme Haren e.V. werden die Kinder und Jugendlichen im Laufe des Projektzeitraums an die Bienenzucht herangeführt. Die Erarbeitung von Unterrichtseinheiten zu den Themen „Die Biene und ihr Nutzen in der Gesellschaft“  und „Die Welt der Bienen“ vervollständigen das Vermittlungsprojekt.  
 
„Schiris“– so lautet die Sonderausstellung des Fußballmuseums Springe, die von jugendlichen Kriegsflüchtlingen, Gymnasiasten und Studierenden der Leibniz Universität Hannover gemeinsam erarbeitet wird. Die Ausstellung beleuchtet die Rolle des Schiedsrichters von den Wurzeln des Schiedsrichterwesens bis in die aktuelle Zeit des kommerzialisierten und professionalisierten Fußballs. Die beteiligten Jugendlichen und Studierenden fungieren nach der Ausstellungseröffnung als Lotsen für angemeldete Besuchergruppen. 
 
Mit dem Projekt „Sprache durch Kunst“ ermöglicht das Kunstmuseum Wolfsburg ausländischen Mitbürgern durch Sprachlernkurse vor Ort an der Kunst teilzuhaben. Vielfältige Methoden – die vornehmlich aus dem Bereich des kreativen Schreibens, der Theater- oder Kunstpädagogik stammen – sollen den Teilnehmern ihre Angst vor dem freien Sprechen nehmen und sie über ihre persönliche Kunstwahrnehmung zu mündlichen und schriftlichen Äußerungen, Assoziationen und Meinungen animieren. Das Kunstmuseum hilft den
Sprachkursteilnehmern durch die Beschäftigung mit Kunst zu einer neuen Verortung in einer fremden Kultur.
 
Das Niedersächsische Landesmuseum beschäftigt sich in seinem museumspädagogischen Projekt  „KochWelten – eine kulinarische Reise durch Raum und Zeit“ mit Koch-Spezialitäten aus aller Welt. Kinder und Jugendliche einer AG der Wilhelm-Raabe-Schule kochen inspiriert durch die neugestaltete Dauerausstellung „Menschenwelten“ Gerichte aus allen Teilen der Welt und aus verschiedenen Zeitepochen. Auf der Speisekarte stehen Couscous und Döner, aber auch die mittelalterliche Klosterküche. Die Ergebnisse des Projekts werden in einem Kochbuch festgehalten und von der Fachgruppe Kunst der Wilhelm-Raabe-Schule gestaltet. 
 
Das Kehdinger Küstenschifffahrtsmuseum und dasSchiffahrtsmuseum der oldenburgischen Unterweser e.V. gehen mit dem Projekt „Wherigo“ neue technische und didaktisch-methodische Wege. „Wherigo“ ist eine Sonderform des Geocachings; ein programmierter Spielablauf fordert den Nutzer dazu auf, Orte aufzusuchen, virtuelle Gegenstände zu sammeln und Aufgaben zu lösen, um mit deren Hilfe zur „Schatzkiste“, zum eigentlichen Geocache, zu gelangen. Die beiden Schifffahrtsmuseen laden ein, historische Bilder einer ehemaligen Bootsbau-Werft zu entdecken oder mit auf die virtuelle Berufswahl eines Jungen im Jahr 1920 zu gehen. Eine wahrhaft abenteuerliche Reise.
 
Die Preisvergaben finden im Frühjahr 2016 in den ausgezeichneten Häusern statt. Der Förderpreis Museumspädagogik, den die VGH-Stiftung 2015 zum 14. Mal verleiht, ermöglichte bisher die Umsetzung von 76 Projekten.

Quelle: VGH-Stiftung